Gegen die TSG Hoffenheim ist im Westfalenstadion für den BVB durch eigene Fehlerhaftigkeit nichts zu holen. Dortmund lässt Federn im Kampf um die Champions League Plätze und verliert gegen die TSG Hoffenheim 2:3 (2:1).

aus dem Westfalenstadion berichtet Oliver Römer

Nach dem Unentschieden in Wolfsburg sind wir mal wieder gespannt, ob im Heimspiel eine andere Mentalität an den Tag gelegt wird. Hoffenheim kommt mit einer Niederlage im Gepäck nach Dortmund. Die Dortmunder Abwehr ist etwas ausgedünnt, mit Süle und Hummels fehlen zwei Stammkräfte in der Startelf. Zumindest Hummels sitzt auf der Bank. Meist gab es knappe Ergebnisse zwischen beiden Mannschaften in der Vergangenheit.
Zu Beginn noch mal ein kurzes Statement zur erfolgreichen Verhinderung des Investorendeals von der Süd. 81365 Zuschauer. Ausverkauft.

Aber all das ist sofort Makulatur. Nach Fehlpass vor dem Strafraum nutzt die TSG sofort die erste Chance und Bebou markiert in der 2. Minute die Führung. Man könnte ja heute den Abstand auf Leipzig vergrößern. Sabitzer prüft Baumann auf TSG Seite. Die Unsicherheit ist der zusammengewürfelten BVB Abwehr mal wieder anzumerken. Besonders Can und Schlotterbeck glänzen nicht besonders mit Selbstbewusstsein. Nach vorne sind die Aktionen meist durch die gut gestaffelte Hoffenheimer Abwehr schnell eingedämmt. Dafür ist man dann sehr anfällig für die schnellen Konter der Sinsheimer.

Donyell Malen jubelt nach seinem Tor zum 1:1.

Guter Pass von Reus durch den Strafraum auf Maatsen, der aber übers Tor hämmert. Einen schnellen Konter von Malen lenkt Baumann gerade noch um den Pfosten, kurz darauf bringt Malen dann eine verlängerte Ecke im Tor unter (21.). Da wurde dann doch der Druck zu groß für die Männer aus Hoffenheim. Und 4 Minuten später die Führung durch Schlotterbeck per Kopf. Beide Male glänzt Reus als Vorbereiter. Das ist endlich mal eine Reaktion nach dem frühen Rückstand. Mit einem Doppelpack die Antwort auf Bebous Treffer in der 2. Minute.

Aus dem Getümmel heraus erzielt Nico Schlotterbeck das Tor zum 2:1. Foto: Kirchner-Media/TH

Der BVB verpasst es noch vor der Pause nachzulegen

Jetzt steht Hoffenheim unter Dauerdruck. Nach gut gut 30 Minuten kann man sagen, die Anfangsminuten total verpennt und sich vom Druck der Weißen überrumpeln lassen, dann aber die passenden zwei Antworten gefunden. Malen ist dabei ständiger Unruheherd für die TSG und auch Maatsen macht mächtig Dampf auf der linken Seite. Die Mannschaft lebt. Die Notlösung mit Can in der Innenverteidigung bleibt aber ein Ritt auf Messers Schneide. Sancho immer wieder auf rechts mit guten Ansätzen, die dann aber durch fehlende Dynamik oder Mut zum 1 gegen 1 verpuffen.

Die restliche Viertelstunde bis zur Pause verrinnt ungenutzt.

BVB verpasst auch den Start der zweiten Hälfte

In der Anfangsphase der zweiten Hälfte tummelt sich erst mal wieder alles im der Dortmunder Hälfte. Die erste schwarzgelbe Möglichkeit verschießt Füllkrug unglücklich, auch der Nachschuss bleibt in der Abwehr hängen. Auf der Gegenseite fügt sich jetzt auch noch der an sich sichere Ryerson mit einem Fehlpass im Strafraum in die Unzulänglichkeiten der Dortmunder Abwehr ein. Doch zum Glück geht der Schuss des Hoffenheimer vorbei.

Julian Ryerson (Borussia Dortmund, #26), rechts kann Maximilian Beier (TSG 1899 Hoffenheim, #14), links nicht am Torschuss zum 2:2 hindern. Foto: Kirchner-Media/TH

Nach einem Fehlpass von Füllkrug im Strafraum der Kraichgauer, überrennt die TSG alle BVB Reihen und schließt mit dem 2:2 ab. Das hatte sich abgezeichnet. Reaktion erwünscht.
Die Souveränität der letzten halben Stunde der ersten Hälfte völlig dahin. Dann der nächste Tiefschlag auch wieder aus einer Vorwärtsaktion des BVB. Hoffenheim kann sich sogar über mehrere Stationen durchkombinieren und dreht das Spiel ohne Mühe auf 2:3. Die gesamte BVB Hintermannschaft schaut nur zu.

Trotz wütender Angriffe ist das Spiel nicht mehr zu drehen

Es folgen wütende Angriffe des BVB plus Standards. Zumindest kommt man mal aus der eigenen Hälfte heraus. Die Minuten verrinnen. Glück nach einer Ecke der TSG, dass es nicht 2:4 steht. Füllkrug verzieht frei vor dem Tor links am Kasten vorbei.
Jetzt kommen Adejimi, Moukoko und Bynoe-Gittens für die enttäuschenden Füllkrug, Sancho, sowie Maatsen.
Die Einwechslungen zeigen leicht Wirkung. Auch Hummels kommt jetzt für Ryerson. Can geht jetzt nach Außen. Ein vermeintliches Handspiel im Strafraum der Sinsheimer wird auch nach VAR nicht geahndet. Die Borussia mit den frischen Kräften drängt auf den Ausgleich. Die TSG beschränkt sich auf Konter.

Hoffenheims Anton Stach und Dortmunds Julien Duranville kämpfen um den Ball. 

Duranville kommt für Reus. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Mit 6 Minuten wird die Nachspielzeit angesagt. Symbolisch nochmal ein Kopfball von Can frei im Sechzehner, der aber weit über das Tor geht. Unnötige Rangelei von Malen in der Nachspielzeit, die nur Zeit kostet und die 5. Gelbe Karte für ihn bringt. Damit versinkt der BVB im Mittelmaß und muss weiter um die Champions League Plätze bangen. Bittere Erkenntnis dabei, trotz guter Reaktion nach Rückstand, auch zu Hause im Westfalenstadion ist diesmal für den BVB nichts zu holen. Doppelpack von Beier reicht Hoffenheim um das Spiel zu drehen. Totalausfall Füllkrug. Der BVB verliert gegen TSG Hoffenheim 2:3 (2:1)

Terzic ist frustriert und hadert über mangelnde Disziplin seiner Restverteidigung

Auch Terzic ist nach dem Spiel konsterniert und hadert ob der vielen Einladungen an den Gegner. Er sieht die Schuld bei seiner Mannschaft, den Gegner wieder ins Spiel kommen zu lassen. Die Positionen seien nicht wie eigentlich abgesprochen konsequent besetzt worden.

Trotz einer verdienten Führung zur Pause gibt der BVB das Spiel aus der Hand.

Weiter geht es am nächsten Samstag um 15:30 Uhr im nicht minder schwierigen Spiel bei Union Berlin.

Bilder: Kirchner Media, Text: Oliver Römer