BVB-VfL Bochum 3:1

aus dem Westfalenstadion berichten Stephan Münnich (Bild) und Oliver Römer (Text)

Nach den beiden letzten gewonnenen Spielen gegen Darmstadt und Köln (3:0 und 4:0) tritt der BVB im Sonntagsspiel bei schönstem Fußballwetter und Flutlicht gegen den VfL Bochum im kleinen und einzig verbliebenen Derby an. Der Bochumer Anhang von der Castroper war natürlich lautstark und zahlreich vertreten. Für den erkrankten Kobel spielt Alex Meyer im Tor. Neben Kobel fehlen auch Reus und Brandt erkrankt.

Dafür spielen vorne mit Moukoko und Füllkrug zwei nominelle Stürmer von Beginn an. Das hatte ich mir schon lange gewünscht, Moukoko sicher auch. Sancho und Maatsen dürfen nach den zuletzt überzeugenden Leistungen ebenfalls wieder von Beginn an ran.

Der VfL kommt mit breiter Brust und einem 1:0 Sieg gegen Stuttgart im Gepäck ins Westfalenstadion.

Choreo und Gedenkminute zu Beginn

Mit einer beeindruckenden Choreo für den verstorbenen Marcel Schneider und der anschließenden Gedenkminute für Franz Beckenbauer und Hertha Präsident Kay Bernstein startet das Spiel.

Es geht gleich richtig los: Malen stürmt in den Strafraum der Bochumer und wird am Elfmeterpunkt von Keeper Riemann gelegt. Strafstoß für Dortmund. Füllkrug verwandelt gewohnt sicher ins linke Eck. 1:0 nach nur sechs Minuten.

Die Bochumer kontern danach zweimal gefährlich und beide Male muss Schlotterbeck per Grätsche klären.

Über Moukoko kommt der Ball dann zu Maatsen, der leider an Riemann scheitert. Das Spiel plätschert eher dahin und Dortmund wartet mal wieder ab bis sich eine Lücke im Abwehrnetz der Bochumer auftut. Auf der anderen Seite schaffen es die Jungs vonne Castroper nicht, sich aussichtsreich in der Borussenhälfte durchzusetzen. Es sind durchaus schöne Kombinationen zwischen Füllkrug, Sancho und Moukoko zu sehen aber man merkt, dass die gewisse Routine noch nicht vorhanden ist um den letzten entscheidenden Schritt zum Tor zu machen.

Wie aus dem Nichts der Ausgleich

Sabitzer schlägt einen Freistoß von der Strafraumkante, den der Bochumer Schlußmann gerade noch über die Latte lenkt. Fast zum Pausentee dann wie aus dem Nichts der Ausgleich. Eine Bochumer Flanke fälscht Schlotterbeck an Alex Meyer vorbei ins Tor. Die Zeit davor ohne zwingenden Druck auf die Blauweißen rächt sich jetzt. Bezeichnend, dass die letzten Möglichkeiten vor dem Tor von Riemann von Schlotterbeck stammten. Schlotterbeck macht den Treffer aber leider auf der falschen Seite. Erschreckend mal wieder zu sehen, wie wenig der BVB aus seinem offensiven Potential macht.

Pyro zu Beginn der zweiten Hälfte

Mal wieder Pyro auf der Bochumer Seite, das das gerade wieder angepfiffene Spiel wird unterbrochen. Der VfL kommt mit einer gehörigen Portion Mut aus der Kabine und setzt den BVB gleich unter Druck. Auf der Gegenseite verpufft jeder Angriff schon vor dem Strafraum.

Auch wenn der Ball mal in den gegnerischen Strafraum kommt, wird der Ball zwei mal an Freund und Feind vorbeigespielt: Doch Moukoko verschießt unglücklich den Ball. Die Bochumer bleiben mit ihren Kontern brandgefährlich. Die Borussia lässt die Überraschungsmomente vermissen.

Frischer Wind durch Einwechslungen – glückliches Trainerhändchen

Reyna kommt für den glücklosen Moukoko in der 65. Minute. Bynoe-Gittens kommt für Malen. Die Einwechslung von Gittens macht sich auch gleich bemerkbar. Er spielt sich schön an der Seitenlinie frei und gibt auf Sabitzer, der per Chip von der Grundlinie Füllkrug bedient, welcher per Kopf die erneute Führung erzielt. Absolut frischer Wind weht jetzt durchs Westfalenstadion. Mats Hummels kommt jetzt nochmal für Sancho, der heute etwas blass geblieben ist und nicht so überzeugend ins Eins gegen Eins gegangen ist.

Mats Hummels überzeugt sofort und grätscht ein ums andere Mal den Ball von des Gegners Füßen, als währe er nicht krank gewesen.

Auf der anderen Seite wird Bynoe-Gittens im Strafraum von den Beinen geholt. Füllkrug lässt sich nicht lange bitten und versenkt diesmal ins rechte Eck mit seinem dritten Treffer an diesem Tage.

Füllkrug und Hummels mit souveräner Klasse

Am Ende muss man Edin Terzic für die Wechsel loben, die mal wieder ins Schwarze getroffen haben. Auch wenn noch einiges gehakt hat, ist der Sieg am Ende verdient, aber es wartet noch viel Arbeit in der Abstimmung. Aber die Möglichkeit ist ja da, bevor wieder Englische Wochen kommen.

Alles überragend natürlich Füllkrug und Mats Hummels, der auch wenn nur kurz auf dem Feld, gleich wieder seine Ausnahmeklasse unter Beweis stellt. Terzic sieht nach dem Spiel die spielerischen Elemente weiterhin im Aufwind, aber auch noch viel Arbeit insgesamt. Die Punktausbeute nach der Winterpause ist natürlich optimal und durch die Patzer der Konkurrenz ist die Borussia wieder auf einem Championsleagueplatz.

Bilder: Stephan Münnich, Text: Oliver Römer