Borussia Dortmund empfängt am Samstag zum Saisonauftakt der 59. Bundesligasaison Eintracht Frankfurt. Beide Teams haben mit dem Gegner noch eine Rechnung offen.

Statistisch gesehen dürfte die Eintracht am Samstag nichts im Westfalenstadion holen. Ja, sie hat in der letzten Saison vor vier Monaten in Dortmund gewonnen. Doch das war eigentlich mehr ein Ausrutscher. Davor hatte der BVB nämlich neun Jahre hintereinander gegen die Frankfurter zuhause gewonnen.

Und zum Bundesligastart ist der BVB in den letzten Jahren eigentlich unbesiegbar. Zuletzt 2014 ging der Auftakt mit einem 0:2 gegen Leverkusen in die Hose. Danach gab es nur Siege. Die Spielplanplaner meinten es gut mit den Schwarzgelben, gab es doch in den letzten sieben Jahren gleich sechs Heimspiele. Dabei wurden zumeist deutliche Siege eingefahren.

Sechs Siege zum Saisonstart in sechs Jahren

Filip Kostic einer der besten Vorbereiter der Liga.

Die falsche Borussia vom Niederrhein bekam mit 4:0 (2015) und 3:0 (2020) jeweils eine Packung und auch Leipzig (4:1 / 2018) oder Augsburg (5:1 / 2019) erhielten eine ordentliche Abreibung im Westfalenstadion. Am besten schlug sich da im Jahr 2016 Mainz, das „nur“ 2:1 verlor. Sogar das einzige Auswärtsspiel der letzten Jahre gewann der BVB in Wolfsburg glatt mit 3:0. Also das macht doch Lust auf das erste Heimspiel.

Endlich sind auch wieder Zuschauer dabei, die in Dortmund schon für so manchen Punkt gut waren, einfach weil die Jungs wegen der tollen Atmosphäre gleich ein bisschen mehr leisten.

Sieg in Dortmund und doch keine Champions League

Nun hat die Eintracht das letzte Spiel in Dortmund zwar gewonnen, doch das war dann eben nicht genug. Trotz der sieben Punkte Vorsprung auf den BVB nach diesem Spieltag vergeigte das Team noch die Champions League. Die hätte man den Jungs vom Main ja fast gegönnt, spielten sie doch attraktiven Fußball und die Fans – wenn sie denn dabei sein durften – sind auch für gute Stimmung zu gebrauchen.

Was das Team von Neu-Trainer Glasner allerdings wirklich drauf hat, ist noch unklar. Der Top-Torjäger Silva ist weg, ebenso Jovic. „Der BVB hat in Wiesbaden einen guten souveränen Auftritt hingelegt“, bescheinigt Glasner dem Gegner und hofft trotzdem auf einen Dreier. Es gelte vor allem die Abläufe und Abstimmungen im Team zu verbessern, dann werde man seine Chance finden. Den Pflichtspiel-Auftakt im Pokal hat die Eintracht beim Drittligisten Mannheim zwar in den Sand gesetzt. Doch da fehlte der Top-Vorbereiter Kostic und unter der Woche hat man sich mit dem Norweger Hauge von Mailand verstärkt.

Mit ihm hat Glasner das gleiche Problem wie BVB-Trainer Rose mit Donyell Malen. Beide gelten als hochveranlagt und als Verstärkung, aber beide sind noch neu und müssen sich an Mannschaft und Bundesliga erst gewöhnen und Trainingsrückstände aufholen.

Nico Schulz und TImothy Chandler im Kampf um den Ball.
Nico Schulz und Timothy Chandler beim letzten Aufeinandertreffen im April

Aufstellungssorgen in der Abwehr

Wer in schwarzgelb in der Startelf stehen wird, verriet Rose natürlich nicht. Die Probleme in der Abwehr sind aber weiterhin vorhanden. Hummels, Guerreiro, Collins, Coulibaly, Morey, Meunier und Zagadou fehlen weiterhin verletzt. Immerhin ist Can ins Mannschaftstraining eingestiegen und wäre eine Alternative. Während also die Abwehr eher dünn besetzt ist, sieht es im Mittelfeld und Angriff deutlich besser aus. Hier fehlen Brand und Wolf, sonst sind alle an Bord und einsatzbereit.

Einsatzbereit sind vor allem natürlich die 25.000 Glücklichen, die eine Karte bekommen haben, und dem Westfalenstadion endlich wieder Atmosphäre zurückgeben werden. Beide Trainer betonten wie sehr sich die Mannschaft auf die Rückkehr der Fans freuen. Die Schwarzgelben auf der Tribüne – Gäste dürfen ja nicht dabei sein – freuen sich natürlich vor allem auf einen Sieg. Da ist die statistische Wahrscheinlichkeit ja wahrlich nicht schlecht. Nicht nur die letzten sieben Auftaktspiele gewonnen, nein in der Liga hat die Eintracht in den letzten 30 Jahren gerade dreimal in Dortmund gewonnen. Zu vier Unentschieden hat es auch noch gelangt. Ansonsten gab es stolze 18 schwarzgelbe Heimsiege. Da sollte ja wohl nichts schiefgehen.

Text: Andreas Römer, Fotos: Kirchner Media