Ganze vier Mal konnte der SC Freiburg in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund gewinnen – in 42 Spielen. Kein Wunder, dass die Schwarzgelben gern nach Baden fahren, auch wenn man dort zuletzt verloren hat.

Wunden lecken nach der Super-Cup-Pleite hieß es für den BVB in dieser Woche. Nach dem euphorischen Start in die Bundesliga haben die Lederhosenträger dem Team doch schnell noch einmal Grenzen aufgezeigt. Aber das nimmt man bei Borussia nicht allzu tragisch. Trainer Rose freut sich vielmehr über die positiven Aspekte, die er gesehen hat und natürlich auch darauf, an den erkennbaren Schwächen arbeiten zu können.

Serie von 19 ungeschlagenen Spiel ist gerissen

Freiburgs Nils Petersen (l.) und Dortmunds Emre Can kämpfen um den Ball. 

Seine persönlichen Erinnerungen an das Dreisamstadion sind tatsächlich die besten. Schließlich hat er dort sein erste Bundesligator für Mainz geschossen und fuhr mit einem 2:1-Sieg feuchtfröhlich nach Hause. Den letzten Besuch in Freiburg haben sie beim BVB nicht in so guter Erinnerung, konnte doch der SC Freiburg zum ersten Mal nach 19 Jahren wieder gegen die Borussia gewinnen. Das war einer jener unerwarteten Stolperer, die dem BVB fast die Champions League-Teilnahme gekostet hätten. Nun geht es also zum letzten Mal ins Dreisamstadion, der Neubau in Freiburg wartet schon.

Rose hat höchsten Respekt vor der Arbeit von Christian Streich und erwartet einen unangenehmen Gegner. „Freiburg verfügt über einen eingespielten Kader, hat gute Automatismen, ist taktisch gut und immer aggressiv gegen den Ball“. Mit welcher Mannschaft er dagegen halten will, ließ der BVB-Coach erwartungsgemäß nicht raus. Man habe einige Rückkehrer ins Mannschaftstraining. Am Freitag seien mit Hummels, Brandr, Can, Guerreiro und Munier gleich fünf Spieler dabei, die theoretisch auch eine Option für das Spiel am Samstag sein könnten. Da werde man erst nach dem Abschlusstraining am Freitag entscheiden, wer denn mitfahren darf.

Kann sein, dass Freiburg keine Angst hat

Genauso wenig lässt sich auch Freiburgs Trainer Streich in Karten gucken. Ob Neuzugang Eggestein dabei ist? Kein Kommentar. Wichtig sei es, sich immer mit der eigenen zweiten Mannschaft abzustimmen, die ja wie die zweite vom BVB in die dritte Liga aufgestiegen ist. Konkrete Nachfragen beantwortet auch Streich gern mit einem „kann sein“, was bloß keinen Hinweis geben soll. Natürlich hat er gesehen, wie die Bayern das gemacht haben, „mit ganz viel Pressing haben sie es geschafft, dass Dortmund Fehler gemacht hat“. So weit vorn zu pressen, sei aber gefährlich, „wenn die Dortmunder diese erst Linie dann überspielt bekommen, wird es unschön“. Aber man wolle in wichtigen Situationen trotzdem pressen – aber das müsse dann eben mit großer Konsequenz geschehen.

Zweikampf zwischen Jonathan Schmid und Gio Reyna.

Grundsätzlich sind Spiele gegen Freiburg immer etwas für die Zuschauer, weil der SC immer versucht guten Fußball zu spielen. Hinten reinstellen ist da keine Option. Vielleicht ein Grund, warum der BVB gegen Freiburg immer gut aussah. 10.000 Zuschauer sind zugelassen. Man wollte sich nicht ohne Fans vom Stadion verabschieden. Hier gilt sogar 3G also genesen, geimpft und getestet. Alle Details für die Zuschauer gibt es hier.

Letzter BVB-Auftritt im Dreisamstadion

Zweimal hat es der BVB zuletzt nicht geschafft, die drei Punkte in Freiburg einzufahren. Davor hatte Borussia sechs Mal in Folge dort gewonnen. Vor einem Jahr ging das erste Auswärtsspiel für die Schwarzgelben in Augsburg in die Hose – unerwartet. Danach wurde Freiburg zuhause 4:0 abgewatscht. Jetzt hat der BVB wieder verloren und der nächste Gegner heißt Freiburg.

Egal, was man aus Statistiken herauslesen möchte. Borussia Dortmund sollte sein letztes Spiel im Dreisamstadion gewinnen. Punkt!

Text: Andreas Römer, Fotos: Kichner Media