Mit einem 2:0(1:0) zieht der BVB gegen PSV Eindhoven ins Viertelfinale der Champions League ein

aus dem Westfalenstadion berichtet Falk-Stéphane Dezort

Das Gute vorweg: Der BVB steht im Viertelfinale der Champions League. Über das  „Wie?“ hüllt so mancher bestimmt lieber den Mantel des Schweigens. Jadon Sancho ganz früh (3.) und Marco Reus ganz spät (90.+5.) schießen die Westfalen eine Runde weiter. Dass es ein Zittern bis zum Schluss wurde, lag einmal mehr an das schludrige BVB-Spiel in dieser komischen Saison. 

Die Mannschaft steht bereit fuer das Foto. Foto: Kirchner-Media/TH

Die Borussia kam vor ausverkauftem Haus ideal in die Partie und hatte schon nach wenigen Sekunden durch Ian Maatsen die Führung auf dem Fuß – zwei Minuten später überraschte Sancho alle, vor allem seine Teamkollegen, und erzielte seinen ersten Champions League Treffer seit 841 Tagen – das Tor gegen Bremen schien den Winterneuzugang zu beflügeln. Später musste er angeschlagen ausgewechselt werden. 

Jadon Sancho motiviert die Zuschauer nach seinem Tor zum 1:0. Foto: Kirchner-Media/TH

In der Folge spielten nur die Hausherren, die aber mehrere Hochkaräter in Serie gnadenlos vergaben. „Wir haben die besten ersten 30 Minuten der Saison gespielt und hätten da mehr herausziehen müssen“, sagte BVB Coach Edin Terzic. Aber es kam, wie es so häufig kam.

BVB nahm das Tempo raus

Der BVB nahm das Tempo aus dem Spiel, die PSV bekam nun immer mehr Spielanteile – kam zunehmend auch zu Torchancen. „In der zweiten Halbzeit ist uns sehr wenig gelungen“, konstatierte Terzic. Ein ums andere Mal waren es die Gäste, die nun zu Großchancen kamen – immer wieder fanden aber de Jong und Co. im PSV-Sturm ihren Meister in Gregor Kobel. Der Dortmunder Schlussmann wurde zum (geheimen) Matchwinner – wie schon so oft in der Saison. „Wir haben das Spiel dominiert, aber kein Tor gemacht“,  brachte es PSV-Trainer Peter Bosz auf den Punkt. „Wir haben unsere Chancen gehabt, es hat aber das letzte Glück gefehlt. Wir waren so knapp dran, das tut weh. Aber so ist es.“

BVB am Ende im Glück

In der Schlussphase hatte der BVB absolutes Glück. Nachdem dem 2:0 von Niklas Füllkrug nach Videobeweis die Gültigkeit aberkannt wurde (er stand wohl ein Zentimeter mit der Schulter im Abseits), kam plötzlich de Jong fünf Meter vor Kobel allein zum Abschluss. Die Kugel ging über das Tor. Im Gegenzug und mit der letzten Szene des Spiels stellte Publikumsliebling Marco Reus nach einem Ausrutscher in der PSV-Abwehr zum Siegtreffer. 

Der Torschuetze zum 2:0 Marco Reus wird von den Fans gefordert. Foto: Kirchner-Media/TH

Terzic stellt Rekord auf

Apropos: durch den Einzug ins Viertelfinale stellt Terzic einen Rekord auf. Neben Otmar Hitzfeld und Jürgen Klopp ist er der dritte Trainer, der mit dem BVB  zwei Mal das Viertelfinale erreicht hat – und bei beiden Trainern endete die Reise entweder im Finale oder sogar mit dem Titel. Dass sich die Geschichte wiederholt, dagegen hat sicherlich kein Borusse etwas einzuwenden. Aber gerne die 97er. 

Edin Terzic (Borussia Dortmund 09, Trainer) beordert seine Mannschaft auf seine Seite.

Terzic nach dem Spiel

Wir freuen uns zu den Top 8 zu zählen. Es ist für uns ein besonderer Abend. Die letzten Wochen waren für uns keine leichte Zeit, haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Aber wir wissen natürlich auch, dass wir noch neun Spiele in der Bundesliga haben, um auch nächstes Jahr in der Champions League zu spielen. 

Zu Sancho:

Er hat ein richtig tolles Spiel gezeigt. Es war seine beste Leistung, seit dem er wieder bei uns ist. Er hat signalisiert, dass er am Oberschenkel etwas gespürt hat. Wir hoffen, dass er gesund bleibt und am Wochenende wieder zum Einsatz kommen kann. 

Die ersten 30 Minuten waren außergewöhnlich gut heut – wir konnten nicht das Zweite nachlegen. Psv hat es dann aggressiver gestaltet. 

Haben in der zweiten Halbzeit damit aufgehört, was uns in der ersten Halbzeit gut gefallen hat. Wir werden daran arbeiten, dass aus guten 30 auch gute 90 Minuten werden. 

Text: Falk-Stéphane Dezort, Bilder: Kirchner Media