aus dem Stadion Rote Erde berichten Bodo Lünemann und Stephan Münnich
Die Ausgangslage für das Spiel gegen Bergisch-Gladbach war eindeutig. Der BVB mußte unbedingt gewinnen um mit einem Vorsprung am letzten Spieltag ins Fernduell mit Rot-Weiss Essen zu gehen. Die Kicker aus der Heimatstadt von Heidi Klum mußten gewinnen um den Abstieg zu vermeiden.
Für beide Teams ging es also um viel. Und den Borussen merkte man diesen Druck auch an. Wie schon im letzten Spiel gegen Homberg tat sich der BVB sehr schwer und mußte lange um den Sieg zittern. Verflogen schien die Souveränität der letzten Wochen. Auch auf den Rängen unter den wieder 500 Zuschauern schien sich eine Nervosität breit gemacht zu haben. Die frenetischen Anfeuerungen an die Mannschaft blieben lange Zeit aus. Auch hier begann das Zittern um die drei angestrebten Punkte.
So entwickelte sich lange Zeit eine Zitterpartie. Man merkte bei den Jungborussen zwar den Willen gewinnen zu wollen aber die ganz großen Torchancen wollten sich lange Zeit nicht einstellen. So gab es die erste große Torchance auch auf Seiten der Bergisch-Gladbacher. Nach vier Minuten scheiterten die Gäste am hervorragend reagierenden Dortmunder Torwächter Luca Unbehaun. Hier hätte es schon früh 0:1 stehen können. Nach einer guten Viertelstunde dann auch die erste BVB Chance, aber Richmond Tachie kam einen Schritt zu spät.
Positiv auf Dortmunder Seite machte sich die Rückkehr von Marco Hober bemerkbar.
Mit ihm kam die Sicherheit und Ballkontrolle im schwarz-gelben Mittelfeld zurück. Er war es auch der mit Tobi Raschl die meisten Dortmunder Angriffe einleitete.
Aber noch hielt Bergisch Gladbach mutig dagegen, machte die Räume sehr eng. Doch in der 25.Minute erkämpfte sich Alaa Bakir Mitte der gegnerischen Hälfte den Ball, spielte mustergültig auf Tachie, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und zum 1:0 für Borussia vollendete.
Eigentlich sollte diese Führung dem BVB mehr Schwung verleihen, aber sie taten sich weiterhin schwer ihr eigenes Angriffsspiel zu forcieren. Denn die Gäste konnten jederzeit ein Tor erzielen, man hatte das Homberg-Spiel immer noch vor Augen. Hatte man dort drückend überlegen agiert und sah sich dann plötzlich einem Rückstand gegenüber. Dies wollte man diesmal tunlichst vermeiden. Und so passierte in der ersten Hälfte nicht mehr viel der zweite Treffer wollte nicht fallen. Man bekam zwar mehr Ruhe ins eigene Spiel aber die Tormöglichkeiten blieben weiter Mangelware und man ging mit der 1:0 Führung zum Pausentee.
Keine personellen Veränderungen zur zweiten Hälfte. Durch die Zwischenstände bei den anderen Spielen mußten die Gäste jetzt aber ihre Spielweise ändern und offensiver spielen. Was für den BVB Kontermöglichkeiten eröffnete. Jetzt bekamen die Borussen auch ihre Nerven deutlich besser in den Griff. Steffen Tigges war es der nach einer Stunde Spielzeit die ganz große Chance auf das 2:0 hatte. Doch schoß er das Kunstleder freistehend über den Kasten. Die Vorlage kam von Dominick Wanner.
Dieser machte es dann wenige Minuten später wesentlich besser. Als er nach einem schön vorgetragenen Angriff und einer super Vorarbeit des eingewechselten Ansgar Knauff das 2:0 erzielte. Jetzt wurde es auch auf den Tribünen lauter. Dieser Treffer löste einiges bei den Jungborussen. Das Spiel schien entschieden. Endgültig entschieden war es dann auch sieben Minuten später. Da erzielte nämlich Kapitän Steffen Tigges die endgültige Entscheidung zum 3:0. Es war bereits sein 21.Treffer .
Kurz vor Ende der Partie gab es dann noch Elfmeter für Bergisch Gladbach und somit den Anschlußtreffer der aber am 3:1 Endergebnis nichts mehr veränderte. Für Bergisch Gladbach bedeutete dies den bitteren Abstieg, für die Borussia einen Schritt näher am Aufstieg zur 3.Liga. Jetzt fehlt noch 1 Punkt um den Aufstieg perfekt zu machen. Und diesen muß man am letzten Spieltag in Wuppertal holen, die vom Ex-BVB Spieler Björn Mehnert trainiert werden und wo Kult Trainer Peter Neuruhrer kürzlich in den Vorstand aufgerückt ist.
Keine leichte Aufgabe, denn Björn Mehnert will sicherlich nicht gegen seinen Ex-Verein verlieren.
Aber der BVB hat sich auch einiges vorgenommen für dieses Spiel, ein ganz großes Ziel vor Augen. Es heißt Daumen drücken ! Es ist noch ein Schritt bis zum Aufstieg.
BVB: Unbehaun – Weigelt, Dams, Finnsson – Wanner, Pfanne, Hober (84. Krebs), Raschl (58. Makreckis) – Tachie (58. Knauff), Tigges, Bakir (74. Osterhage) .
BG: Lohmann, Habl(70.Lunga), Dal, Fragapane, Heider, Durgun, Mamutovic(74.Isken), Friesdorf(70.Hill), Wüstenberg(76.Spiegel), Koruk, Odagaki.
Tore: 1:0 Tachie (24.), 2:0 Wanner (67.), 3:0 Tigges (74.), 3:1 Koruk (87., Elfmeter)
SR: Martin Ulankiewicz SRA: Dalibor Guzijan, Jörg Jörissen
Z.: 500
Enrico Maaßen: „ Sehr zufrieden sind wir, weil wir das Spiel gewonnen haben. In dieser Phase der Saison ging es nur darum, das Spiel zu gewinnen. Natürlich hätten wir gerne noch ein Tor mehr geschossen. Es war ja auch durchaus möglich. Wir ärgern uns etwas über das Gegentor. Wir wollten die drei Punkte, das haben wir geschafft und uns so eine gute Ausgangsposition für Samstag erarbeitet. Wenn du da auf einen Punkt spielst, geht das meistens in die Hose. Also versuchen wir – wie in jedem Spiel – die letzte Partie auch zu gewinnen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Wuppertal auch gegen uns eine gute Leistung zeigen will. Sie haben immerhin den Pokal gewonnen und eine sehr gute Rückrunde gespielt.“
Text: Bodo Lünemann Bilder: Stephan Münnich