BVB U23 – VfB Homberg 2:2 (0:1)

aus dem Stadion Rote Erde berichten Bodo Lünemann und Oliver Römer

Vor dem heutigen Spieltag fehlten noch 2 Siege zum Erreichen des ganz großen Ziels,

der Meistertitel in der Regionalliga West, gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die 3.Liga. Und das sollte gegen den VfB Homberg glücken. Der VfB rangierte auf Platz 18, schwebte damit in akuter Abstiegsgefahr, was den Gegner aber somit auch unbequem und sehr gefährlich machte. Nur nicht unterschätzen und konzentriert weiterspielen so wie die anderen Saisonspiele vorher auch, so lautete das Thema für heute. Und das wieder im Stadion „Rote Erde“ und vor Zuschauern. Wenn das kein Anreiz war…

500 Zuschauer waren erlaubt und innerhalb weniger Minuten nach Bekanntwerden dessen waren auch schon alle Karten vergriffen. So sehr dürsten die Zuschauer nach Fußball und Stadionbesuch. Am Stadion wurde dann auch ein Corona Testzelt errichtet, denn nur mit einem negativen Test hatte man Zugang ins Stadion. Selbst schon geimpfte Personen mußten sich dem Test unterziehen. Dominik Wanner meinte hinterher auch, es sei ein Wahnsinnsgefühl gewesen endlich wieder vor Fans zu spielen. Aber Fußball ist eben kein Wunschkonzert und so mußten sich die Borussen am Ende mit einem 2:2 gegen den VfB Homberg, die in akuter Abstiegsgefahr schweben, zufrieden geben. Zusätzlich angestachelt wurde der VfB noch durch in Aussicht gestellte 150 Liter Bier und 150 Würstchen die jetzt aus Essen kommen.

Aber die Jungborussen gingen von Beginn an stürmisch zu Werke, ließen den VfB kaum aus ihrer eigenen Hälfte kommen. Und schon nach 3 Minute hatten die Borussen ihre erste große Chance. Aber Tobi Raschl vergab. Wenig später konnte nur der Block eines Homberger Abwehrspielers das 1:0 durch Tigges verhindern. Der BVB hatte gutes Tempo im Spiel und überzeugte durch seine Ballsicherheit, allen voran Tobi Raschl der wieder ein sehr gutes Spiel machte.

Aber es fehlten die ganz großen, klaren Torchancen. Tachie scheiterte nach einer guten halben Stunde an Torwächter Gutkowski. Zehn Minuten vor der Pause die erste Torchance für den VfB Homberg. Harouz ging allein auf Dortmunds Schnapper Unbehaun zu, der aber mit einer tollen Parade den Einschlag verhinderte. In der 38.Minute war aber auch Luca machtlos, Homberg stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf und erzielte zur Überraschung aller das 0:1. Kurz darauf war Halbzeit und das 0:1 war amtlich.

Besonders schmerzlich vermisst beim BVB wurde der verletzte Ansgar Knauff, der aber dennoch auf der Bank saß. Die Zuschauer rechneten zur Halbzeit mit seiner Einwechslung. Aber er kam nicht. Stattdessen wechselte Trainer Maaßen Wanner für Osterhage ein. Also mehr Offensive für die zweiten 45 Minuten. Und der BVB legte dann auch gleich wieder stürmisch los. Und Tachie verfehlte kurz nach Wiederanpfiff denkbar knapp.

Man merkte, die Schwarz-gelben hatten sich was vorgenommen. Aber wie es im Fußball oft so kommt wenn eine Mannschaft stürmt und nicht trifft, klingelts auf der anderen Seite. In der 52.Minute erzielte Rankl per Kopf, abermals völlig überraschend, die 0:2 Führung. Schnapper Unbehaun war machtlos. Nun war der Spielverlauf endgültig völlig auf den Kopf gestellt. Und fortan erwiesen sich die Gäste als wahre Meister der Verzögerungstaktik.

Ließen sich bei jeder noch so harmlosen Körperberührung fallen und man war schon geneigt den Notarzt zu rufen, aber nach einer längeren Behandlung durch die fesche Mannschaftsbetreuerin gings dann frisch und munter weiter, und man hatte wieder einige Minuten von der Uhr genommen. Und dieses Spielchen zog sich bis zum Ende der Partie hin. Man hatte das Gefühl jeder wollte mal in die Arme der Betreuerin.

Der VfB zog sich nun ganz weit zurück und der BVB hatte es schwer eine Lücke zu finden. Aber die Fans und der BVB gaben alles. Trainer Maaßen war hinterher auch stolz auf seine Mannen wie sie nach 0:2 dennoch weitergekämpft und nie aufgegeben hatten. Richmond Tachie flankte von rechts in den Strafraum und der zur Halbzeit eingewechselte Dominik Wanner erzielte mit einem wuchtigen Schuß den Anschlußtreffer. Und nun wurde es richtig laut auf den Rängen, die Fans peitschten die Mannschaft nach vorne. Und jetzt merkte man was in der Vergangenheit in den Stadien gefehlt hatte.

Der VfB wurde nun regelrecht belagert und sah sich Angriff auf Angriff gegenüber. Tigges der auch wiederum ein gutes Spiel machte wurde 20 Meter vor dem Tor gefoult und es gab richtigerweise Freistoß für die Jungborussen. Ein Fall für Tobi Raschl. Er legte sich die Kugel zurecht und drosch das Spielgerät unhaltbar in die Maschen. Der Ausgleich unter frenetischem Jubel war geschafft.

Die Angriffe der Borussia nahmen nochmal zu, die Uhr aber leider weiter ab. Vier Minuten vor dem Ende kam dann endlich auch noch Ansgar Knauff aufs Feld. Leider zu kurz um das Spiel endgültig zu kippen. Es blieb beim 2:2.

Jetzt heißt es alle Kräfte bündeln und schon Dienstag das Nachholspiel gegen Bergisch-Gladbach zu gewinnen um mit 3 Punkten Vorsprung auf Essen in den finalen Spieltag zu gehen. Da würde dann 1 Punkt in Wuppertal reichen. Als gutes Omen sei angemerkt. Auch in der Aufstiegssaison 2014-2015 fand das letzte Spiel der Saison in Wuppertal statt. Damals wurde nach einem überzeugenden Sieg der Aufstieg geschafft. Also Jungs denkt daran !

BVB: Unbehaun, Bah-Traore(54. Makreckis), Tahqi, Dams, Tachie(86.Knauff), Finnsson, Pfanne, Osterhage(46.Wanner), Raschl, Bakir, Tigges.

VfB: Gutkowski, Marcinek, Koenders, Antonaci, Nowitzki(90.Yesil), Lorch, Kogel, Walker, Rankl(87.Palla), Harouz(81.Hirschberger), Azare(70.Kayaoğlu)

SR: David Koj SRA: Lukas Koch, Jan-Philipp Schöneseiffen

Z.: 500

Tore: 0:1 Marcinek 38., 0:2 Rankl 52., 1:2 Wanner 63., 2:2 Raschl 79.

Text: Bodo Lünemann Bilder: Oliver Römer