Der BVB verliert das Heimspiel gegen Stuttgart beim Debüt von Neutrainer Kovac mit 1:2(0:0) und gerät in der Tabelle weiter in den Strudel nach unten und hat jetzt sechs Punkte Rückstand auf Stuttgart. Die Borussen lassen ein erwachsenes Spiel vermissen indem sie ihre Möglichkeiten nicht ausnutzen. Kampf und Willen reicht nicht gegen einen am Ende cleveren VfB.
aus dem Westfalenstadion berichtet Oliver Römer
Erstes Spiel für Kovac
Erstes Spiel nach Tullberg, erstes Spiel für Niko Kovac beim BVB. Wieder ein neuer Besen der gut kehrt? Die Frage wurde in Teilen schon im Vorbericht versucht zu beantworten. Ich bin auch der Meinung: Gebt ihm eine Chance. An verschiedensten Stellschrauben wurde von Lars Ricken in der vergangenen Zeit gedreht. Die Zeit als technischer Direktor ist für Mislintat nach 10 Monaten nun auch Geschichte. Ansage an Sammer seine Tätigkeiten als Kommentator der BVB Spiele ist wohl auch pausiert.
Nach vorne schauen
Nun ist Zeit nach vorne zu schauen. Gelingt der nächste Heimsieg. Der Prüfstein VfB Stuttgart ist meiner Meinung nach genau der richtige und wird der Mannschaft sofort alles abverlangen. Die letzten Spiele gegen diese Stuttgarter hatten für uns leider keine guten Ausgänge. Das tat jedes mal sehr weh. Daher währe es jetzt der richtige Zeitpunkt das Blatt wieder zu wenden und sich zu revanchieren. Von mir aus auch mit viel Spektakel, denn diese Partie verspricht immer explosiv zu sein.
Mit Adeyemi
Die Aufstellung mit Adeyemi verspricht schon die Richtung die Kovac ansagt. Klare Ansage an seinen Spieler einerseits das Vertrauen das er ihm gibt aber andererseits auch die Erwartung diese Chance zu nutzen mit allem nötigen Engagement. Auf der Bank sind Niklas Süle wieder dabei und Neuzugang Daniel Svensson mit im Kader.
VfB hat nichts zu verschenken
Von Beginn an wird klar das der VfB hier kein Spalier für das Debüt von Kovac stehen will. Ach die Fans der Stuttgarter machen bei jeder Ballberührung von Waldemar Anton klar was sie von ihm halten. Nichts ist vergessen. In der 10. Minute kommt die erste Flanke von Adeyemi auf Guirassy der aber knapp verpasst. Danach reihen sich mehrere Möglichkeiten aus dem Strafraum der Schwaben die aber nichts einbringen. Der BVB versucht spielerisch und kämpferisch gegen das frühe Pressing der Stuttgarter dagegenzuhalten.
Mittelfeld wird schnell überbrückt
Das Mittelfeld wird von beiden Mannschaften immer wieder schnell überbrückt, so dass sich das Spiel auf beide Strafräume konzentriert. Der erste Treffer der fällt ist ein Stuttgarter. Nach einem Freistoß ist der aber Gott sei dank klar abseits. Voraus geht ein Trikot ziehen von Can der daraufhin gelb sieht.

Can im Mittelpunkt
Gittens versucht es dann vom Sechzehner, aber sichere Beute für den Canstatter Hüter Nübel. Immer wieder wird Nübel geprüft. Schon wieder hat Can bei einem Zweikampf die Hände im Spiel. Er fährt vorverwarnt einen Ritt auf der Rasierklinge.
Auf der anderen Seite ist er Retter in der Not als Anton einen Fehlpass in die Füße von Undav spielt, der auf und davon scheint, Can aber mit seinem Tempo den Ball im Strafraum abläuft.
Spiel kann in beide Richtungen kippen
Das Spiel kann hier in beide Richtungen kippen, aber die Einstellung und Körpersprache der Borussen stimmt. Einzig Adeyemi und Gittens scheinen im Abschluss glücklos. Ersterer muss heute unter dem neuen Trainer aber liefern. Guirassy spielt noch weit unterm Radar.
Kovac unaufgeregt, Adeyemi ohne Fortune
Kovac erscheint sehr unaufgeregt an der Seitenlinie, macht sich Notizen auf seinem Zettel und holt sich des Öfteren Brandt an die Seitenlinie und gibt Anweisungen.
Direkt nach Wiederanpfiff hat Adeyemi nach einem Sprint die Chance selbst vom Strafraum abzuschließen, spielt dann aber zurück auf Guirassy. Leider in seinen Rücken. Den zweiten Konter zieht Adeyemi selbst am Tor vorbei.

Stuttgart kontert, Anton mit Eigentor
Auf der anderen Seite spielt Stuttgart einen schnellen Konter. Einen Schuss vom ehemaligen Dortmunder Führich in den Strafraum fälscht Anton ins eigene Tor ab. Keine Chance für Kobel. Höchststrafe heute für Anton. Die Führung für den VfB scheint hier nicht verdient bei neun zu eins Torschüssen für die Borussen. Die Frage nach der Effizienz muss man sich aber gefallen lassen.
Chabot mit dem 2:0
Körperlich geht es jetzt hier richtig zur Sache. Keine Mannschaft will jetzt hier klein bei geben. Dann macht der VfB das 2:0 durch Chabot. Hier geht es jetzt in die andere Richtung. Wieder mal muss man zusehen wie der Gegner Namens Undav sogar mittels Kunststückchen einen Torschuss per Fallrückzieher aus 20 Metern ablässt.
Wiederum auf der Gegenseite zeigt sich die Glücklosigkeit bei einem abgefälschten Lattentreffer von Guirassy.
Brandt macht noch mal Hoffnung
Beier kommt für Adeyemi. Adeyemi hat fertig. Auch er hat gekämpft, aber alle Chancen vergeben. Jetzt wird auch Kovac an der Seitenlinie lauter. Der BVB belagert zwar jetzt den Strafraum des VfB, aber zählbares kommt dabei nicht heraus. Doch dann ist es Brandt der endlich trifft. Ein Hoffnungsschimmer? Dreierwechsel. Bensebaini, Groß und Gittens gehen runter, Reyna, Duranville und Svensson kommen dafür.

Ryerson mit gelb/rot
Danach gerät alles aus der Spur. Ryerson sieht gelb/rot nach einem Zweikampf wo er eher gehalten wird aber dann bei der Befreiung zu sehr austickt. Dortmund schafft es nicht die positive Energie aus dem Anschluss zu ziehen und muss noch dankbar sein dass Stuttgart nicht noch weiter erhöht.
BVB weiter im unruhigen Fahrwasser
Brandt schießt noch einen Freistoß weit über das Tor, dann ist Schluss. Stuttgart hat es geschafft hier wieder einmal drei Punkte mitzunehmen und weiter Unruhe in diesen Verein zu bringen. Stuttgart spielt es clever nach Hause. 16 zu 3 Torschüsse reichen dem BVB nicht, geraten in der zweiten Hälfte unter die Räder eines eingespielten Teams aus dem Schwabenland.

Kovac: „Die Mannschaft hat alles gegeben, Dinge gut umgesetzt. Es wurden im Vorwärtsgang von den Spielern einige falsche Entscheidungen getroffen. Die Mannschaft hat Verantwortung übernommen und 100% gegeben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Das Ergebnis ist das eine, das andere ist die Leistung. Die Niederlage tut weh, weil sie unnötig ist.“
Am Dienstag in der Champions League
Am Dienstag geht es weiter in der Champions League bei Sporting Lissabon. Ich bleibe dabei, gebt Kovac eine Chance, aber umsetzen muss es die Mannschaft.
Text: Oliver Römer, Bilder: Kirchner Media