aus der Roten Erde berichten Bodo Lünemann und Stephan Münnich

Nach drei Niederlagen in Folge war es heute an der Zeit mal wieder drei Punkte einzufahren. Man wollte doch nicht die gute Ausgangsposition, die man sich zu Beginn der Saison erarbeitet hat, leichtfertig verspielen. Schließlich will man das Ziel, Klassenerhalt, nicht aus den Augen verlieren.

Aber mit dem SV Meppen wartete heute ein unangenehm zu spielender Gegner auf die Borussen. Der Tabellennachbar rangiert augenblicklich mit einem Punkt mehr auf dem Konto und 17:20 Toren auf Platz 9 der Tabelle. Mit Lars Brünning, David Blacha, Marcus Piossek und Beyhan Ametov stehen gleich vier ehemalige Schwarz-Gelbe im Aufgebot der Meppener und dazu noch einige ehemalig höherklassig spielende Akteure, darunter Christoph Hemlein, unter anderem einst aktiv in der niederländischen Eredivisie bei NEC Nijmegen.

Es sollte also keine leichte Aufgabe für die Borussen werden.

Bei naßkaltem, stürmischem Wetter war der Platz im „Rote Erde“ Stadion mal wieder sehr schwer bespielbar, dies kommt dann kämpferisch starken Mannschaften eher zugute als spielerisch und technisch starken Teams. Und so war es denn auch heute. Die Jungborussen taten sich gegen die kämpferisch starken Emsländer naturgemäß schwer, obwohl sie gut in die Partie kamen.

Wegen Pyrotechnik im gut gefüllten Meppener Block begann das Spiel erst verspätet. Gleich in der ersten Spielminuten hatten sie die Großchance zum 1:0, doch der glänzend freigespielte Makreckis scheiterte am Meppener Torsteher Domaschke. Borussia legte gut los und man hatte das Gefühl, heute geht was. Nach 10 Minuten hatte Berkan Taz die nächste Führungschance auf dem Fuß doch auch er scheiterte an Torwächter Domaschke. Doch fünf Minuten später folgte die kalte Dusche, wenn man dies bei den fröstelnden Außentemeraturen so sagen kann.

Krüger wurde am Elfmeterpunkt angespielt und erzielte aus der Drehung heraus die zu diesem Zeitpunkt überraschende Führung der Meppener. Fortan entwickelte sich ein verteiltes Spiel mit vielen Großchancen für den BVB. Aber Torwächter Drljaca mußte bei einigen gefährlich Torabschlüssen der Emsländer sein ganzes Können beweisen um weitere Einschläge zu verhindern. Aber er tat dies mit Bravour. Die Jungborussen hadern wieder, wie so oft in den letzten Spielen, mit der mangelnden Chancenverwertung. So blieb es folgerichtig bis zur Pause beim 0:1.

Nach dem Seitenwechsel kam endlich Marco Hober, der ein gutes Spiel in Berlin machte aber ob seiner langen Verletzungspause zu Beginn dieses Spiels erstmal auf der Bank Platz nahm. Mit ihm kam Ruhe und Übersicht ins Borussen Spiel.

Gerade einmal zwei Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da eröffnete sich dem eben falls zur Halbzeit eingewechselten Ted Tattermusch die Megachance auf den Ausgleich. Doch auch er scheiterte, wie einige seiner Mitpsieler vorher schon am überragenden Erik Domaschke im Meppener Tor. Meppen zog sich jetzt verstzändlicherweise immer weiter zurück und wartete nur noch auf allerdings gefährliche Konter. Borussia investierte viel, traf aber wegen ihrer Abschlußschwäche trotz vieler guter Möglichkeiten das Tor nicht.

Die Meppener Fans versuchten es während der zweiten Halbzeit noch einmal mit Pyro Farbe ins Spiel zu bringen, aber es gelang nicht. Und deshalb unterließen sie es erfreulicherweise fortan auch. Die Jungborussen bemühten sich weiterhin, aber das Tor der Meppener schien wie vernagelt. So blieb es am Ende beim glücklichen Sieg der Meppener, die damit auf den dritten Tabellenplatz kletterten. Der BVB rangiert nach vier Niederlagen am Stück jetzt in der unteren Tabellenhälfte auf Platz 11.

Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt und nichts anderes. Aber man muß jetzt aufpassen damit man nicht in eine Abwärtsspirale gerät. Und dazu bedarf es einer Abstellung der mangelnden Chancenverwertung, und endlich wieder Siege.

Gelegenheit hierzu bietet sich erstmals nach der Länderspielpause am 20. November in Halle. Also Auf Gehts, Jungs.

BVB: Drljacja – Maloney (74. Thaqi), Dams, Viet(46.Hober), Bah-Traore(46.Tattermusch) – Raschl, Pfanne, Taz (67. Pherai), Pohlmann – Tachie (74. Bornemann), Makreckis.

FCM: Domaschke – Bünning, Dombrowka (75. Al-Hazaimeh), Käuper, Ballmert – Puttkammer, Tankulic (89. Hemlein), Krüger (75. Fedl), Faßbender – Guder (89. Sukuta-Pasu), Blacha (59. Egerer).

Tore: 0:1 Krüger (15) Z.: 2.960

SR: Patrik Glaser SRA: Martin Ulankiewicz, Christoph Rübe

Enrico Maaßen: „Wir sind sehr gut gestartet, es gelingt uns aber in den letzten Spielen noch nicht einmal 1:0 in Führung zu gehen. Das wäre für unsere Art und Weise, wie wir Fußball spielen, sehr wichtig. Wir hätten das 1:1 machen müssen. Ich glaube, dass geht uns ein Stück ab, dass wir unsere großen Möglichkeiten in dieser Phase der Saison nicht nutzen. Meppen hatte in der ersten Halbzeit ein Übergewicht. das müssen wir schon anerkennen. Uns ist es schwer gefallen, auf diesem Platz Fußball zu spielen.

Das wissen wir, dass es hier zu dieser Jahreszeit immer schwierig wird. Und dann haben so physisch starke Mannschaften wie Meppen Vorteile. Alle Ergebnisse in dieser Liga sind sehr eng. Wenn wir unsere Chancen nutzen, dann haben wir auch wieder einen anderen Spielverlauf. Aber im Moment ist das unser Thema, dass wir die Dinger vorne dann nicht nutzen. Deshalb habe ich auch zu den Jungs gesagt: Okay, wir sind gerade zu Saisonbeginn geflogen. Wir sind im letzten Jahr immer geflogen.

Und auch wenn wir einen personellen Aderlass hatten, haben wir das von den Ergebnissen her toll gemacht. Und jetzt haben wir mal eine Phase, wo das Glück nicht auf deiner Seite ist. Wo hinten vielleicht auch der erste Fehler im Spiel bestraft wird und du vorne nicht deine Tore machst. Natürlich muss man auch fairerweise sagen, dass der eine oder andere wichtige Spieler für uns auch fehlt. Dennoch finde ich, dass die Antwort in der zweiten Halbzeit gut war. Die erste Halbzeit ging an Meppen, die zweite Halbzeit ging an uns“

Meppen-Trainer Rico Schmitt meinte das 1:0 hätte dem Spielverlauf entsprochen.

Text: Bodo Lünemann Bilder: Stephan Münnich