Nach einem erfolgreichen Trainingslager in Portugal mit zwei Unentschieden gegen portugiesische Mannschaften, in heimischen Gefilden einer 0:1 Niederlage gegen Drittligist KFC 05 Uerdingen und einem Sieg gegen Oberligist RSV Meinerzhagen geht die U23 gut gerüstet in die Restrückrunde der Regionalliga Saison.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte der Saison 2019/2020 wartete der ehemalige Bundesligist Wuppertaler SV auf den BVB. Wer erinnert sich nicht noch an glorreiche WSV Tage im deutschen Oberhaus, als WSV Torjäger Günter „Meister“ Pröpper die Liga aufmischte. Doch inzwischen ist auch der WSV im Alltag der Regionalliga angekommen und kämpft dort gegen den Abstieg. Nur zwei Punkte beträgt die Differenz zu den Abstiegsplätzen.

Eigentlich ganz gut in die Saison gestartet, nach 5 Spieltagen stand man auf Platz 2 der Tabelle, ging es rasant abwärts.

Nur 4 Siegen und 5 Unentschieden stehen 9 Niederlagen gegenüber. Allerdings gewann man auch am 7. Dezember in Aachen mit 2:1 gegen die Alemannia. Von daher sollte der BVB gewarnt sein die Wuppertaler nicht allzu leicht zu nehmen.

Hatte man doch selbst keine allzu gute Hinrunde gespielt und viele Punkte leichtfertig verschenkt. So will und muß man eine bessere Rückserie spielen.

Apropos Nostalgie. Die beiden Torwart Ikonen aus Bundesligazeiten Fred Bockholt für Rot-Weiss Essen und Oliver Adler für Rot-Weiß Oberhausen hatten auch Spaß an der Partie. Oliver Adler: „Ein gutes Regionalliga Spiel auf sehr schwierigem Boden sah mit dem BVB einen verdienten Sieger.“

Die Jungborussen schienen nach ihrem Trainingslager in Portugal noch nicht wieder im Ligaalltag angekommen zu sein, und das für diese Jahreszeit bekannt tiefe Geläuf in der Roten Erde tat sein übriges. Gerade für technisch versierte Teams ein Greuel.

Die Wuppertaler hingegen taten sich da etwas leichter und marschierten in der Anfangsphase mutig auf das Dortmunder Gehäuse los. Im Kasten des BVB stand erstmals Luca Unbehaun. Und der machte seine Sache, bei seinem ersten Spiel im Seniorenbereich, ausgesprochen gut. In der gesamten Hinrunde mußte er verletzungsbedingt tatenlos zuschauen, jetzt endlich kann auch er eingreifen. Da man dieses hoffnungsvolle junge Talent beim BVB aufbauen will mußte Eric Oelschlägel passen.

Aber nach 10 Minuten hatte auch Schnapper Unbehaun das Nachsehen, als der ehemalige Bielefelder und Essener Marwin Studtrucker eine Unachtsamkeit der Dortmunder Hintermannschaft zur 1:0 Führung nutzte. Die Dortmunder Hintermannschaft war unter den Augen von Lucien Favre mit Mateu Morey und Leo Balerdi umgebaut worden und deshalb konnte die Abstimmung nicht sofort passen, wie Trainer Tullberg im Nachhinein erklärte. Außerdem stand ein neuer Mann zwischen den Pfosten und auch Tobi Raschl konnte wieder mitwirken.

Hober erzielt den 1:1 Ausgleich

Und der BVB ließ sich durch dieses 0:1 nicht schocken und nahm den Kampf an. Mit zunehmender Spieldauer nahm man nun das Heft des Handelns in die eigene Hand und erspielte sich, angetrieben von den Ideen eines Marco Hober, mehr und mehr ein spielerisches Übergewicht. Nach gut 20 Minuten nutzte eben dieser Marco Hober ein Zuspiel des starken Steffen Tigges zum verdienten 1:1 Ausgleich.

Führich blieb, außer seinem Pass auf Tigges zum 2:1, eher blass

Dies wirkte wie befreit auf des Dortmunder Spiel. Nach einer halben Stunde spielte sich Tigges klasse im Strafraum durch umkurvte auch noch den Torsteher und erzielte, im Gegensatz zu Erling Haaland am Freitag gegen Köln, nich das Tor sondern den Außenpfosten. Dies hätte schon die Führung bedeuten können. Stattdessen scheiterte der WSV nur knapp.

Um Zentimeter strich der Ball am langen Pfosten vorbei. So ging es 1:1 zur Pause.

Gerade einmal 5 Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt da führte der BVB. Führich, im Gegensatz zum BVB Profi Trainingslager, eher blass spielte einen feinen Paß auf Tigges der sofort abzog und zur Dortmunder Führung einschoss.

Tigges lässt sich für das 2:1 feiern

Und knapp zehn Minuten später war das Spiel entschieden. Tigges, an allen drei Toren beteiligt, passte auf Joseph Boyamba und der ließ sich nicht zweimal bitten und vollstreckte zum 3:1. Letztendlich ein verdienter Sieg der Jungborussen. Jetzt muß man am kommenden Wochenende zur Alemannia nach Aachen. Also erneut keine einfache Aufgabe. Sollte man allerdings von dort punktemäßig etwas mitbringen kann es in der Tabelle noch weiter nach ober gehen.

Boyamba bejubelt seinen Treffer zum 3:1 Endstand

BVB: Unbehaun, Bünning (48.Schwermann), Rente, Morey, Balerdi, Führich (84.Wanner), Hober, Tigges, Finnsson, Raschl (88.Tunga), Boyamba.

WSV: Lübcke, Uphoff, Knechtel (Maier), Cokkosan, Pytlik, Grebe (Müller), Ceylan (Ametov), Geisler, Saric, Studtrucker (Osenberg), Marzullo.

SR: Jörn Schäfer SRA: Lars Lehman, Armin Hurek

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Pascal Bieler: „Wir sind es in den ersten zehn bis 15 Minuten gut angegangen und haben uns auch direkt belohnt. Da träumt man schon davon hier etwas mitnehmen zu können.Natürlich bin ich enttäuscht, dennoch hat die Mannschaft es gut gemacht. Das Auftreten des Teams war gut und wir haben gezeigt, dass wir leben.

Es geht hier nicht um mich, sondern um die Mannschaft. Wir müssen gemeinsam weiterkommen. Das braucht alles seine Zeit, bis die Abläufe stimmen. Mir ist bewusst, dass wir diese Zeit nicht haben, aber auf die Leistung gegen Dortmund können wir aufbauen.“

Mike Tullberg: „Nach drei Wochen Vorbereitung war mir klar, dass es schwierig wird. Zudem haben wir drei Spieler aus der ersten Mannschaft bekommen, sodass die Abläufe noch nicht ganz passen konnten. Von uns war es in der zweiten Halbzeit ein tolles Fußballspiel. Wir kommen über die Technik und dann ist es auf so einem Platz schwer. Das ist aber eben so. Ich bin stolz, wie meine junge Mannschaft es gemacht hat. Wenn ein erfahrener Spieler nicht auf dem Platz ist, ist es umso wichtiger, dass wir das als gesamte Mannschaft abfangen. Wir hatten heute eine extrem junge Mannschaft auf dem Feld, da war Marco Hober mit 24 Jahren schon der älteste. Wir können heute alle stolz auf diese Mannschaft sein. Mit Luca Unbehaun war ich sehr zufrieden, wie übrigens vorher mit Eric Oelschlägel auch.“

Text: Bodo Lünemann Bilder: Oliver Römer