Am Samstag geht es für den BVB-Nachwuchs in den Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zur himmelblauen Viktoria. Die Hauptstädter stellten 2015 Deutschlands größte aktive Fußballabteilung mit 1600 Mitgliedern in 65 Mannschaften. Wie die Amas aus Dortmund ist ihr morgiger Gegner frisch in die dritte Liga aufgestiegen. Viktoria schwingt sich auf Tennis Borussia, Tasmania, Hertha Zehlendorf, BFC Dynamo und wie sie all heißen hinter sich zu lassen und nach Hertha und Union zur dritten Kraft im Fußball der Bundeshauptstadt zu werden. Immerhin blickt die Viktoria, je nach Zählweise, auf zwei oder drei deutsche Meisterschaften aus der Gründerzeit des deutschen Fußballs zurück. Ein Zusammentreffen mit den schwarzgelben Farben gab es für die Himmelblauen auch schon: In der Saison 1955/56 trafen die Berliner in der Gruppenphase der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft auf den späteren Meister Borussia Dortmund und erkämpften in der Roten Erde ein 1:1, um dann zuhause 0:6 zu unterliegen.

Nach den beiden Niederlagen in Braunschweig und gegen Viktoria Köln ist die U23 beim schweren Auswärtsspiel in Berlin gefordert etwas Zählbares mitzunehmen. Trainer Enrico Maaßen war gegen Viktoria Köln nicht wegen der spielerischen Leistung, als vielmehr über die Abschlussschwäche seiner Mannschaft enttäuscht. „Spielerisch und kämpferisch passte es, nur im Abschluss…“ meinte er nach dem Spiel. Chancen für mindestens ein Unentschieden waren denn auch reichlich vorhanden. Ein Mann wie Steffen Tigges hätte der Mannschaft sicherlich gut getan, aber der stand ja im Bundesliga Kader, und wird jetzt sicher der U23 bei Viktoria Berlin nicht zur Verfügung stehen.

Raschl und Bueno wohl dabei – Kamara erst mal nicht mehr

Aber personell gibt es auch Erfreuliches zu vermelden. So hat Tobi Raschl, ein wichtiger Eckpfeiler im Team von Maaßen, keine körperlichen Probleme nach seinem Einsatz gegen Köln. Und auch der lange verletzte Marco Hober hat das Spiel gegen Köln schadlos überstanden. Der Spanier Guille Bueno hat nach seinem ersten 20 minütigen Einsatz auch Lust auf mehr. Er war monatelang verletzt, hat sich jetzt so langsam herangekämpft und ist bereit für längere Spielzeiten. Verzichten muß die U23 künftig allerdings auf den 16jährigen Franzosen Abdoulaye Kamara, der schon in 7 Spielen bei der U23 mitgewirkt hat. Das große Talent soll künftig zum Kader der U19 gehören.

In Berlin trifft der BVB auf einen sehr starken Mitaufsteiger, die mit 18 Punkten und 23:17 Toren nur 2 Punkte schlechter steht als die Borussen und außerdem schon 3 Tore mehr als die Borussia erzielt hat. Gegen den großen Meisterschaftsfavoriten und Tabellenführer Magdeburg gab es am Wochenende eine knappe 0:1 Niederlage. Mit Tolcay Cigerci (1 Bundesliga und 10 Zweitliga Spiele), Björn Jopek (59 Zweitligaspiele) und vor allem Bernd Nehrig (27 Bundesliga und 258 Zweitligaspiele) haben die Berliner wohl ihre prominentesten Spieler in ihren Reihen. Die Dortmunder Abwehr wird gefordert sein.

Bodo Lünemann/Ingo Berchter