Dem 31-jährigen Marvin Zygmunt wurde die Liebe zum BVB in die Wiege gelegt. Vater und großer Bruder hatten einen „guten Einfluss“ auf den Jaust – schon früh bekam er ein Trikot und eine stilechte Ballonmütze. Für Zygmunt war schon als Kind klar: Dortmund oder nichts. Unser Fan des Monats Januar.

Von Falk-Stéphane Dezort

„12. Februar 2000, gegen SSV Ulm“, schießt es aus Marvin Zygmunt auf die Frage nach seinem ersten BVB-Spiel live im Westfalenstadion ohne Überlegen heraus. „Ich saß mit meinem Vater und meinem Bruder auf der Nordtribüne im Oberrang“, erinnert sich der 31-Jährige gebürtige Hammenser. „Ich musste sogar vorschlafen, damit ich im Stadion nicht wieder einpenne“, erzählt er weiter und lacht. Vor 58500 Zuschauern trennten sich Dortmund und Ulm 1:1. „Das war ein tolles Erlebnis.“

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Schon früh wurde der Weg geebnet: Marvin und sein großer Bruder Kevin Zygmunt im Borussia-Trikot. Foto: privat

Seinem Vater und seinem Bruder Kevin hat Zygmunt die Liebe zur Borussia auch zu verdanken. „So war das damals halt. Dortmund oder nichts. Da lebt man einfach hinein. Und man will ja auch den Familienstolz weitertragen.“ Im zarten Alter von sieben Jahren hat Zygmunt dann sein erstes Fußballtrikot vom BVB bekommen. „Und eine Ballonmütze. Die hatte damals jeder“, erzählt Zygmunt, der als Jugendlicher zeitweise auch im Besitz einer Dauerkarte für die Südtribüne war.

Doch die Zeiten haben sich geändert – seit seinem Umzug nach Südhessen schafft es der zweifache Familienvater nicht mehr regelmäßig in den Tempel. „Dafür wird jedes Spiel vor dem Fernseher geschaut“, betont Zygmunt. Ganz zum Leidweisen seiner Frau Theresa, mit der er inzwischen seit 13 Jahren zusammen ist. „Unser Tagesablauf wird nach dem BVB gerichtet.“

„Dann bin ich im Tunnel“

Aber so schlimm ist es dann doch nicht, denn der 31-Jährige sorgt für reichlich Belustigung seiner Lieben: Neben einem schönen Bier gehört auch viel Bewegungsfreiheit in Unterhose vor dem TV zu seinem Wohlfühl-Fußballschauen. „In den ersten fünf Minuten bin ich noch ruhig, dann bin ich im Tunnel und werde zum Co-Trainer“, sagt Zygmunt und lacht. „Ich bin wie Steffen Baumgart – nur lauter.“  Damit nicht nur seine Familie, sondern auch seine Freunde etwas von Zygmunts besondere Art Fußballspiele zu verfolgen haben, hat sie ihren Mann heimlich gefilmt und es auf Social Media hochgeladen. „Ich habe das erst gar nicht mitbekommen und wurde von Arbeitskollegen darauf angesprochen. So bin ich halt.“

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Marvins Frau Theresa muss einiges aushalten – der Tagesablauf wird nach dem BVB gerichtet. Foto: privat

Gänzlich auf Stadionbesuche verzichten muss Zygmunt nicht. Nach dem Umzug in die Heimatregion seiner Frau nach Darmstadt hat der 31-Jährige eine zweite sportliche Heimat gefunden: die Lilien. „Die Farben sind ein bisschen komisch, aber es macht schon Spaß.“ Innerhalb von zehn Minuten war er – bevor er mit seiner Familie in das neue Eigenheim nach Bad König umgezogen ist – am Böllenfalltor. „Es ist kein unsympathischer Verein“, betont Zygmunt, der auch regelmäßig mit dem Onkel seiner Frau oder Kollegen aus seiner Kreisliga-Fußballtruppe die Spiele der Lilien verfolgte.

Doch Zuhause gibt es nur einen Verein: Borussia Dortmund. Darauf werden auch die beiden Kinder (fünf und ein Jahr alt) getrimmt. „Sie haben von ihrem Onkel Kevin auch schon ein Trikot geschenkt bekommen“, freut sich Zygmunt. „Die Farben bleiben in der Familie.“

„Da hatte ich richtig Gänsehaut“

Zu Zygmunts Idolen zählen neben Dédé auch Mats Hummels oder Marco Reus. „Ich mag es, wenn Spieler über Jahre bei einem Verein sind. Vereinstreue ist mir besonders wichtig“, sagt er. „Auch wenn Mats es sich mit dem Wechsel nach München ein wenig kaputt gemacht hat.“ Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm aber die Meisterfeier 2011 als Dédé die Meisterschale nur mit dem Mund gehalten und später vor der Westfalenhalle sein Karriereende bekannt gegeben hat. „Da hatte ich richtig Gänsehaut.“

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