Mit einem Torfestival und allein vier Toren von Guirassy schlägt der BVB den FC Union Berlin mit 6:0 (2:0). Wie entfesselt in der zweiten Hälfte erkämpften sich die Schwarzgelben diesen Sieg und gaben den Fans eine Widergutmachung für so manch traurigen Abend in diesem Stadion und in den letzten Wochen. Der Knoten platzt.
aus dem Westfalenstadion (und Westfalenhalle) berichtet Oliver Römer
Alle in der Halle
Vor der Partie gegen den FC Union Berlin sind wir heute dem Ruf des BVB in die Westfalenhalle zu den Handballdamen gegen Sola HK gefolgt. In der ersten Hälfte sahen wir eine überlegene Mannschaft der BVB Mädels. Zur Pause führte das schwarzgelbe Team deutlich mit 19:14. In der zweiten Halbzeit ging es dann wie schon so oft etwas spannender zu. Die Damen von Sola holten auf und kamen sogar zum Ausgleich. Am Ende reichte es dann aber doch für einen knappen 29:28 bei einer hervorragenden Stimmung unter den 9300 Zuschauern, die dem Spiel und dem Rahmen gerecht wurde. Wir hoffen das die Fans diese Stimmung aus der Halle mit rübernehmen können und den Männern das Siegergefühl mitbringen.
Topspiel
Im Westfalenstadion gegen Union, beim „Topspiel!!“ am Abend 12. gegen 13. der Tabelle, wird zumindest mehr Abschlussstärke und Spielglück notwendig sein als gegen Lissabon in der Champions League, um mal wieder ein Spiel in der Bundesliga zu gewinnen. Kovac verschreibt der Mannschaft kleine Schritte nach vorne, bringt im Vergleich zur Partie am Mittwoch Bensebaini, Reyna, Beier von Beginn an. Gittens und Svensson auf der Bank und Brandt fehlt sogar wegen einer Muskelverhärtung ganz im Kader.

Es ist Angerichtet, wie immer volle Hütte, es wird mal wieder Pyro auf beiden Seiten geben ist schon vor dem Anstoß klar. Auch eine Choreo auf beiden Seiten gibt es dann.

Das Spiel geht hin und her
Das Spiel geht dann sofort schnell hin und her. Die erste Möglichkeit bietet sich dem BVB nach einem schönen straffen Pass in den Strafraum von Ryerson den Groß aber direkt auf Union Hüter Rönnow schießt. Danach geht es erstmal sehr konzentriert über eine stabile Defensive langsam dem Berliner Tor entgegen.
Durch ein Eigentor geht der BVB in Führung
Die letzten Zentimeter fehlen aber immer zu einem erfolgreichen Abschluß. Durch ein Eigentor von Leiter der einen Schuss von Ryerson nur noch ins Tor lenken kann geht der BVB in Führung (25. Minute). Danach taucht der BVB immer wieder im Strafraum der Unioner auf. Vor allem Ryerson und Beier auf den Außen machen immer wieder Dampf.

Schlüssel Stabilität in der Defensive
In der Defensive scheint wieder Stabilität eingekehrt zu sein auch wenn Kobel bei einem Konter der Berliner einmal beherzt zugreifen muss. Dann ist Guirassy mal wieder da, wo er stehen muss. Groß flankt nach schöner Vorarbeit von Bensebaini von der linken Seite vors Tor und Guirassy beendet seine Torflaute mit dem Kopf zum 2:0. Kurz darauf hat er sogar das 3:0 auf dem Fuß. Der Ball geht dann aber knapp am Tor vorbei. Das sieht alles sehr rund aus. Auch Adeyemi weis zu gefallen. Zweikampfhärte und Intensität stimmen. Und endlich auch wieder die Effektivität. Pause im Westfalenstadion und die Schwarzgelben gehen mit einem 2:0 in die Kabine.
Union wird aggressiver
Dann geht es weiter. Guirassy zieht mit der ersten Möglichkeit aus dem Sechzehner übers Tor. Union trägt seine Angriffe jetzt aggressiver vor und bindet den BVB öfter im eigenen Strafraum. Der BVB kann kontern. Guirassy zum zweiten nach einer Ecke von Ryerson knapp vorbei. Bei einem Konter muss Kobel dann einen nicht gewollten Rückpass aus kurzer Distanz von Can gerade noch so klären. Das Spiel wird offener und die Abwehr wird wieder anfälliger.
Der Knoten platzt
Svensson und Chukwuemeka kommen für Reyna und Bensebaini. Groß scheitert an Ronno aus 17 Metern, Beier setzt den nächsten neben das Gehäuse des Hüters der Eisernen. Guirassy rennt durch die ganze Abwehr legt sich den Ball allerdings zu weit vor. Chukwuemeka passt steil auf Adeyemi der erst am Pfosten scheitert, dann ist es wieder Guirassy der nach einem Pass von Groß den Ball links ins Tor zum 3:0 einschlagen und den Knoten endgültig platzen lässt.

Jetzt ist die Süd endgültig komplett wieder da. Die Handbremse auf dem Platz ist gelöst. Chukwuemeka erkämpft sich den Ball spielt auf Beier der auf Guirassy querlegt der nur noch zum 4:0 einschieben muss. Und ist das noch nicht genug Guirassy kann es auch nochmal per Kopf zum 5:0 nach Kopfball von Groß. Viererpack Guirassy.
Sabitzer und Guirassy, Ryerson gehen runter Couto, Gittens und Öczan. Und Öczan bringt den Ball sofort an den Pfosten. Rönno kann ihn gerade noch herumlenken.
Beier macht den Abschluss
Eine Flanke von Groß auf Beier, der katapultiert den Ball förmlich mit dem Kopf zum 6:0 ins Tor. Dann ist Schluß. Hätte gerne noch länger dauern können. Ausgehungert nach so einem Abend war man hier als Fan über lange Zeit. Eine Leistungsexplosion nachdem der Knoten durch ein Eigentor der Berliner platzte. Auch Groß ist einer der Gewinner dieses Abends mit vier Torvorlagen. Weiter so. Den Schwung mitnehmen. Nach dem Sieg der Handballdamen ein schöner runder BVB Tag. Weiter geht es am Samstag Auswärts in Hamburg gegen St. Pauli.
Kovac: Die ersten 15 Minuten waren wir zu langsam und behäbig, dann haben wir Glück mit dem Eigentor, das hat einiges gelöst. Dann habe ich ein tolles Spiel meiner Mannschaft gesehen. Wir haben uns zum Schluß in einen Rausch gespielt. Unterm Strich bin ich glücklich mit dem Sieg. Es ist aber kein Grund zu feiern, es geht jetzt weiter, es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber das ist dass was ich von meiner Mannschaft sehen möchte.
Text: Oliver Römer, Bilder: Kirchner Media