Borussia Dortmund und Trainer Edin Terzic gehen ab sofort getrennte Wege. Der 41-Jährige soll mit dem Wunsch den Vertrag aufzulösen an den Verein herangetreten sein, um an der Seitenlinie „Platz für einen Neustart“ zu schaffen.
Ein Kommentar von Falk-Stéphane Dezort
Als die Nachricht, dass der BVB und Trainer Edin Terzic den Vertrag auflösen, die Runde machte, musste ich drei Mal auf den Kalender schauen, ob heute nicht der 1. April ist. Nein, es ist der 13. Juni – zwölf Tage nach dem Champions-League-Finale in Wembley. Auch wenn viele kritische Dortmund-Fans schon seit Wochen wenn nicht sogar Monaten „Terzic Out“ bei den Westfalen wünschten, kommt die Entscheidung für mich überraschend. Und sie fühlt sich auch falsch an.
Nach Jürgen Klopp stand mit Edin endlich mal wieder ein Coach an der Linie, der den Verein lebt, versteht und durch und durch liebt. Edin hat mit der Borussia einen Pokalsieg geschafft und sie 2023 fast zur Meisterschaft und vor nicht einmal zwei Wochen ins Endspiel des wichtigstens europäischen Vereinswettbewerbs geführt. Vor allem mit Letzterem dürfte nicht mal der kühnste Optimist gerechnet haben.
Die größte Frage wird nun sein, wer den Job von Terzic übernimmt. Nuri Sahin und Sven Bender als Doppelspitze? Auch das wäre eine Besetzung mit Stallgerucht und BVB-DNA. Doch ob sie besser funktioniert als Terzic, wird sich erst zeigen müssen. Und ein wenig „Geschmäckle“ hat das Ganze aufgrund der vielen kursierenden Streits hat es durchaus. Ebenso eine nun wahrscheinlicher werdende Vertragsverlängerung mit Mats Hummels. Auch zwischen Terzic und ihm soll es laut Medienberichten immer wieder Differenzen gegeben haben und ein Hummels-Verbleib an so mancher Voraussetzung geknüpft sein.
Danke Edin für zehn Jahre BVB – fünf davon im Trainerteam. Du hast alles gegeben; auch wenn es zwei Mal nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat. Ich hoffe, dass du dem BVB verbunden bleibst und nach einer Pause oder anderen Erfahrungen auch wieder zu deinen Farben zurückkehrst. Machs gut!
Das gesamte Statement von Edin Terzic:
„Liebe Borussen, auch wenn es mir gerade brutal weh tut, möchte ich Euch mitteilen, dass ich mit dem heutigen Tag den BVB verlassen werde. Es war eine riesige Ehre, diesen großartigen Klub zu einem DFB-Pokalsieg und zuletzt in ein Champions-League-Finale führen zu dürfen. Ich habe die Verantwortlichen nach unserem Endspiel in Wembley um ein Gespräch gebeten, weil ich nach nunmehr zehn Jahren beim BVB, davon fünf Jahre im Trainerteam und zweieinhalb Jahre als Cheftrainer, das Gefühl habe, dass der anstehende Neustart von einem neuen Mann an der Seitenlinie begleitet werden sollte. Jeder, der mich kennt, weiß, dass während dieses Entscheidungsprozesses der vergangenen Wochen zwei Herzen in meiner Brust geschlagen haben. Aber auch nach intensiven Gesprächen hat sich mein Grundgefühl nicht geändert. Ich wünsche Borussia Dortmund immer nur das Allerbeste und sage nicht Goodbye, sondern auf Wiedersehen. Heja BVB!“