aus dem Westfalenstadion berichten Bodo Lünemann und Oliver Römer

Eine alte Fußballweisheit besagt „das zweite Jahr in einer neuen Liga ist immer das Schwerste“. Und genau diese Weisheit durchlebt die U23 gerade. 4 Punkte aus den ersten 5 Spielen sind nicht gerade was man sich bei der kleinen Borussia so vorgestellt hat. Aber man darf nicht vergessen, viele Abgänge viele Neuzugänge dazu ein neuer Trainer, da muss sich erst einiges finden. Klar die Saison ist noch jung aber jeder Punkt zählt.

Und heute sollte mit dem Punkten weitergemacht werden, damit man nicht schon frühzeitig ins Hintertreffen gerät. Ziel ist gerade in diesem zweiten Jahr der Klassenerhalt und nichts anderes. Aber es wird heute keine leichte Aufgabe für unsere U23, heißt der Gegner doch SC Freiburg U23.

Und diese Freiburger sind gut in die Saison gestartet. Belegt der SC doch mit 10 Punkten und 6:4 Toren den 6. Tabellenplatz und hat dabei nur das Spiel beim MSV Duisburg mit 1:3 verloren. Also Vorsicht. Star der Zweitvertretung des SC ist der niederländische Stürmer Vincent Vermeij, hat er in seiner Heimat doch in 79 Eredivisie Spielen 20 Tore erzielt und in Deutschland in der 3.Liga in 89 Spielen 34 Tore. Er weiß also wo das Tor steht.

Und unsere U23 hat mit Bradley Fink einen gefährlichen Stürmer verloren. Er geht jetzt beim FC Basel (der vom ehemaligen BVB Torjäger Alex Frei trainiert wird) auf Torejagd. Ein herber Verlust für die U23.

Das Spiel begann dann ordentlich für den BVB. Bei herrlichem Sommerwetter erspielten sich die Jungborussen eine klare Feldüberlegenheit, aber tat sich schwer im Herausspielen von ganz klaren Torchancen.

Nach gut 20 Minuten die erste wirkliche Torchance. Bueno setzte Njinmah hervorragend ein, doch dessen Schuss verfehlte das Tor knapp.

Wenig später gab es Freistoß für die Jungborussen. Aus gut 30 Metern hämmerte der gute Pasalic das Leder aufs Tor und Torsteher Atubolu hatte viel Mühe den Einschlag zu verhindern. Eigentlich hatte der BVB alles im Griff in dieser ersten Spielhälfte. Bis zur 41.Minute. Spieler und Zuschauer hatten sich schon auf das kalte Halbzeitgetränk eingestellt, als die Breisgauer den ersten gefährlichen Angriff überhaupt starteten.

Papadopoulos, gerade erst mit einem Profivertrag beim BVB ausgestattet, ging viel zu zaghaft in den Zweikampf mit SC Spieler Kehl dessen Schuss Schnapper Unbehaun noch abwehren konnte aber gegen den anschließenden Flugkopfball von dem eingangs erwähnten Vincent Vermeij war er machtlos. „Unglaublich“ meinte der verletzte Marco Hober „da haben die nur eine Torchance in der ersten Hälfte und machen gleich das Tor“. Und genau so wars. 0:1 zur Halbzeit.

Vincent Vermeij nach seinem Treffer

Es scheint als könne Borussia Westfalenstadion nicht. Zur Halbzeit wechselte Trainer Preußer dann auf zwei Positionen. Für Bueno und dem erstmals in dieser Saison eingesetzten Gürpütz kamen die beiden Niederländer Prince Aning und Jayden Braaf in die Mannschaft. Torgefährlicher wurde es dadurch allerdings auch nicht.

Die Breisgauer wurden im zweiten Durchgang, ob ihrer Führung, nun mutiger und gestalteten die Partie ausgeglichen.

Die Borussen mühten sich redlich den Ausgleichstreffer zu erzielen, wollten sie doch unter den Augen von Kehl, Sammer, Watzke und U-Nationaltrainer Hannes Wolf nicht schon wieder als Verlierer den Platz verlassen.

Aber nach einer Stunde Spielzeit war alles umsonst. Vermeij, sehr gut freigespielt, erzielte das 0:2. Unbehaun war machtlos.

Aber der BVB resignierte noch nicht. Nach einem schönen Heber von Aning traf Michael Eberwein den Ball nicht. Und dann hatte Eberwein auch noch Pech. Flanke Pohlmann und der Kopfball von Eberwein traf nur die Latte.

Die Kugel wollte an diesem Tag nicht ins Netz. Aning hatte noch eine Torchance, die er leider nicht verwerten konnte. Die Größte bot sich kurz vor Schluss aber Njinmah, als er das Leder nicht im Tor unterbringen konnte.

Durch diese erneute Niederlage rutscht der BVB auf einen Abstiegsplatz und muss am nächsten Wochenende zu den heimstarken, aus der 2.Liga abgestiegenen, Desdner Dynamos. Die Saison ist noch jung, aber der BVB muss aufpassen.

BVB: Unbehaun – Coulibaly (84. Tattermusch), Papadopoulos, Dams – Pasalic (68. Michel), Pfanne, Kamara (68. Pohlmann), Bueno Lopez (46. Braaf) – Gürpüz (46. Aning) – Njinmah, Eberwein.

SCF: Atubolu – Hoti, Rosenfelder (70. Stark), Tan-Kenneth Schmidt – Fahrner (59. Ontuzans), Röhl, Robert Wagner, Treu – Kehl (70. Lee), Vermeij (84. Makengo), Guttau.

SR: Martin Petersen SRA: Julius Martenstein, Hannes Ventzke

Tore: 0:1 Vermeij, 0:2 Vermeij Z.: 2.818

Christian Preußen: „ In der ersten Halbzeit neutralisieren sich beide Mannschaften weitgehend. Aus dem Nichts fällt dann das 0:1. Dann kassieren wir in der zweiten Hälfte leider noch das 0:2. Mit den letzten 35 Minuten bin ich dann einverstanden. Da haben wir uns auch gute Chancen herausgespielt, müssen uns aber dann mit Toren belohnen, das ist uns leider nicht gelungen“.

Text: Bodo Lünemann, Fotos: Oliver Römer