Nach den enttäuschenden Auftritten in den letzten Spielen und dem Absturz auf Tabellenplatz 11 empfing der BVB den Tabellenletzten aus Bergisch-Gladbach.
Auf deren Konto standen vor dem BVB Spiel erst 2 Saisonsiege, ein Unentschieden und satte 13 Niederlagen. Siege gab es gegen Haltern und ein beachtliches 3:0 beim Bonner SC. Auf dem Papier also ein dankbarer Aufbaugegner. Aber gerade gegen solche Gegner tat sich die Borussia im bisherigen Saisonverlauf äußerst schwer. Vorsicht war also geboten um nicht ganz im Niemandsland der Tabelle stecken zu bleiben. Danach erwartet der BVB noch den Titelfavoriten RW Essen und muß noch zum Drittliga Absteiger nach Lotte ans Autobahnkreuz. Dicke Brocken also, daher mußte gegen den Letzten Bergisch Gladbach am ersten Adventswochenende ein Sieg ohne Wenn und Aber her.
Ohne Tobias RaschL, Mateu Morey und Leonardo Balerdi die allesamt zum Bundesligakader gegen Hertha BSC Berlin gehörten, begann der BVB die Partie gegen Bergisch Gladbach. Dafür wieder mit Marco Hober in der Startelf, was sich äußerst positiv auf das Dortmunder Spiel auswirken sollte. Sieben Punkte aus den verbleibenden drei Spielen der Hinrunde sollten die schwarz-gelben Kicker noch holen, so die Vorgabe von Manager Ingo Preuß an die Mannschaft um einen einigermaßen versönlichen Abschluß einer „verkorksten“ Hinrunde hinzukriegen, so der Manager. Und dies wollten die Borussen auch versuchen.
Aber man merkte ihnen die teilweise schlechten Spiele der vergangenen Wochen doch an. Sie bemühten sich zwar von Beginn an um Spielkontrolle, schnürten die Gladbacher auch komplett in deren Hälfte ein, spielten aber auch deutlich zu viele Fehlpässe, eben durch die Verunsicherung der letzten Spiele wegen. Aber schon in der 9.Minute waren sich Abwehrspieler Spiegel und Torwart Cebulla nicht einig und Joseph Boyamba spritze hellwach und clever dazwischen und schob ins leere Tor zur 1:0 Führung ein. Da war er nun, der schnelle Führungdtreffer der für Sicherheit im BVB Spiel sorgen sollte. Und die Borussen marschierten auch weiter auf das SV Tor zu. Es gelang nicht immer alles, aber es war ein Aufwärtstrend im Vergleich zu den letzten Spielen deutlich zu erkennen. Nach einer Viertelstunde hatte dann Führich die Möglichkeit das Ergebnis höher zu schrauben, ballerte aber in aussichtsreicher Position weit über den Querbalken.
25.Minute herrlicher Paß des starken Hober auf Hippe doch dessen Hereingabe vergab wiederum Führich kläglich. So ganz im Spielfluß war die „Kleine“ Borussia gegen harmlose Gladbacher noch nicht, da mußte deutlich mehr kommen. Und das tat es auch. Nach einer halben Stunde wurde der auffällig agierende Hober in aussichtsreicher Position im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte der bis dahin unauffällig agierende Führich ganz sicher zum 2:0. Und dieser verwandelte Elfmeter gab ihm sichtlich Auftrieb. Mit zunehmender Spieldauer wurde auch Chris Führich deutlich stärker. Nach 49 Minuten dann auch endlich der erste gefährliche Torschuß der Gäste. Oelschlägel im Dortmunder Gehäuse wehrte zur Ecke ab.
Kurz vor der Pause traf Dabo mit einem Weitschuß den Winkel des Borussen Tores. Das war für die Bergischen die ganz große Chance zum Anschlusstreffer.
Doch im Gegenzug spielten die Borussen einen herrlich vorgetragenen Konter und Boyamba vollstreckte mit seinem zweiten Treffer zur 3:0 Pausenführung.Gegen einen schwachen Gegner war es eine überzeugende erste Halbzeit des BVB, Trainer Tullberg war denn auch zufrieden und sagte seiner Mannschaft man wolle heute mal „zuNull“ spielen. Die Mannschaft schien dies aber missverstanden zu haben und stellte in der zweiten Hälfte zu früh auf Verwaltungsmodus um. Das einzig Zählbare war dann in der 69. Minute das Elfmetertor von Duman, der zuvor selbst gefoult wurde, zum 4:0 Endstand.
Die Frage ob die Borussia wieder in der Spur ist bleibt unbeantwortet, da der Gegner heute viel zu schwach war, um den BVB ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Da wird am nächsten Sonntag, wegen des Bundesligaheimspiels gegen Fortuna Düsseldorf, die Partie gegen Rot-Weiss Essen schon ein ganz anderes Kaliber.
Die Rot-Weissen sehen in dieser Saison berechtigte Aufstiegshoffnungen in die 3.Liga. Hier wird sich zeigen ob der BVB tatsächlich schon wieder in der Spur ist. Ein kleiner Schritt wurde heute gemacht.
BVB: Oelschlägel, Bünning, Rente, Hippe, Führich(72.Kaastrup), Hober, Duman(88. Relu), Tigges(72.Rizzo), Finnsson, Tunga, Boyamba(83.Wanner).
SVBG: Cebulla, Habel(Bonsu), Iseke, Heider, McCormik(Grazina), Spiegel, Dabo(Isken), Durgun, Shabani(Mamutovic), Zahnen, Kizil.
SR: Schuh, SRA: Uyma, Berger
Z.: 179
Tore: 1:0 (9.) Boyamba, 2:0 (30. Elfmeter) Führich, 3:0 (43. Boyamba), 4:0 (69.Elfmeter) Duman
Helge Hohl: „Ja ich denke wir haben zwei grundverschiedene Halbzeiten gesehen. In der ersten eine sehr überlegene dominante Dortmunder Mannschaft die uns vor große Probleme im Defensivverbund gestellt hat. Nichts desto trotz leiten wir alle drei Tore durch individuelle Fehler selbst ein. Knackpunkt war kurz vor der Halbzeit die Chance zum 2:1 die an die Latte geht und im Gegenzug dann das 0.3. In der 2.Halbzeit finde ich hat die Mannschaft für unsere Verhältnisse ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir hatten viele gute Ballstafetten. Trotzdem geht der Sieg für Dortmund auch in dieser Höhe völlig in Ordnung.“
Mike Tullberg: „Im Gegensatz zu den letzten Wochen war auf jeden Fall eine Steigerung in unserem Spiel. Auch wenn wir jetzt in Verl verloren haben, gegen Gladbach war`s gut gegen Fortuna Köln waren wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Da war ich zufrieden mit der Leistung der Mannschaft, so wie heute auch. Es ist schwierig auf dem Untergrund das Spiel zu machen. Wir haben das Tempo hochgehalten bei eigenem Ballbesitz, haben Top Chancen erarbeitet, Chris Führich hat zwei Riesendinger. Eigentlich machen wir die Tore aus Chancen die am Kleinsten waren und die Riesendinger lassen wir liegen. Das hat mich geärgert. Ich muß mit dem 3;0 zur Pause zufrieden sein. Hab mir ein bischen mehr erhofft von der 2. Halbzeit. Aber das ist glaube ich auch normal, daß das Spiel so läuft wie es gelaufen ist. Aber wir gewinnen 4:0, spielen zu null und das war mir wichtig. Wir werden jetzt erst einmal Kraft tanken für das Spiel nächste Woche gegen Essen.“
Text: Bodo Lünemann, Bilder: Dania Wippermann