aus dem Westfalenstadion berichtet Oliver Römer
Der BVB gegen den VfB Stuttgart – ach nein da war noch was:
Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum 50. Geburtstag liebes Westfalenstadion !!!
Heimat, Ort vieler hochemotionaler Momente für jeden von uns, ob jung, ob alt. Die letzten Tage rund um den 2. April haben wir so einiges gehört und gesehen von diesen besonderen Momenten, Erinnerungen und Anekdoten die dieses Stadion ausmachen. Dazu kommen natürlich die eigenen Erinnerungen ab Saison 1977/78 als Piko kostenlos, eine halbe Stunde vor Spielende die Atmosphäre aufgesaugt. Die besondere Stimmung in ganz Europa bekannt durch seine Fans die ihm Leben einhauchen, nicht nur durch die unvergleichlichen Choreos.
Auch heute wieder eine geplante Choreo über vier Tribünen. Ein besonderer Spieltag und eine besondere Choreo, schon im Vorfeld ein Kribbeln zu spüren.
Nach dem verdienten Sieg in München, der ja schon am Sonntag wieder abgehakt war, erwartet uns heute das Spiel 4. gegen 3. der Tabelle. Mit der Option bei einem Sieg auf einen Punkt an den VfB heranzurücken. Nach zwei Niederlagen gegen Stuttgart wäre mal wieder Zeit. Von hinten macht das Konstrukt aus Leipzig Druck mit einem 4:1 Sieg gegen Freiburg.
Ohne Malen, aber dafür mit Sabitzer und Kobel, die wieder in der Startelf stehen, geht es ins Spiel.
Der BVB heute in Sondertrikots mit Adeyemi das erste Mal im Strafraum der Stuttgarter. Adeyemi fällt, aber der Pfiff des Schiris bleibt aus. Durchaus fragliche Entscheidung. Auch die Stuttgarter kommen gefährlich in den Strafraum aber Hummels kann zur Ecke klären. Can scheitert zentral vor dem Strafraum mit einem Fernschuss an Nübel. Den Schwaben fehlt momentan die Durchschlagskraft und bei den Borussen steht entweder Nübel im Weg oder der letzte Pass geht ins Leere.
Glück in der 24. Minute dass Guirassy eine Flanke per Kopf am Tor von Kobel vorbeisetzt. Der BVB hat Probleme das Spiel in den Griff zu bekommen. Adeyemi schafft es durch seine wahnsinnigen Schnelligkeit allein auf Nübel zuzugehen aber legt den Ball links am Tor vorbei. Eine hundertprozentige Chance zur Führung. Doch die schwarzgelben erspielen sich in der Schlussviertelstunde eine leichte Überlegenheit auch durch kluges Defensivspiel. Füllkrug verpasst es zum Ende der Nachspielzeit den Ball aus dem Getümmel im Strafraum entscheidend zu treffen und so geht es mit 0:0 in die Pause. Kein Vergleich zu den beiden letzten Partien gegen die Schwaben. Die Mannschaft wirkt reifer als noch in der Hinrunde.
Die zweite Hälfte beginnt mit weiterem Druck der Borussen auf das Schwabentor. Nur die Präzision in den letzten Zuspielen fehlt noch. In der 59. Minute dann der erste Kopfball von Füllkrug aufs Tor von Nübel der aber nur fangen muss. Die wenigen Angriffe der Stuttgarter werden aber sehr abgeklärt von den Mannen um Hummels und Schlotterbeck abgefangen. In der 63. Minute ist es dann plötzlich passiert, wie aus dem Nichts netzt Guirassy aus 20 Metern ein. Ausgewechselt wird auch. Nmecha kommt für Brandt und Bynoe-Gittens für Sabitzer.
Die Schwaben haben jetzt natürlich Oberwasser. Glück das der schnelle Undav zwar am zu langsamen Hummels vorbeikommt, dafür aber Schlotterbeck im Strafraum klären kann. Die Gemüter erhitzen sich als ein Stuttgarter im eigenen Strafraum liegen bleibt, auf Zeit spielt und den Ball ins Aus schießt. Moukoko, Reus und Haller kommen noch für Maatsen, Ryerson und Füllkrug. Die Schwaben spielen weiter auf Zeit und nehmen immer wieder Tempo raus. 9 Minuten Nachspielzeit machen nochmal Hoffnung.
Die wütenden Angriffe der Borussen bringen aber nichts ein. Immer wieder kommen zwar Flanken in den Strafraum, finden aber ihren Abnehmer nicht. Guirassy nagelt den Ball übers Dortmunder Tor im Gegenzug hält Nübel den Ball. Nübel immer wieder Endstation. Auch die letzte Großchance verpufft. Schlotterbeck setzt einen Nachschuss aus kurzer Distanz knapp übers Tor.
Kein Feiertag mehr – Abpfiff. Tiefschlag und ein Gefühl wie eine verspielte Meisterschaft. Ein Ausgang den ich gerade heute nicht erwartet hätte.
Der BVB schafft es nicht die tolle Feiertagsstimmung zu nutzen und die Chancen die sie bekommen haben, effektiv zu verarbeiten. Damit rutscht der BVB auf Platz 5 und es ist klar, dass es jetzt eine noch heißere Endphase gibt. Wer die direkten Konkurrenten nicht bändigen kann, der kann nur noch auf fremde Hilfe hoffen.
Zwar meint Terzic „Wir hätten heute einen Punkt verdient gehabt machen aber einen Fehler zu viel. Wir haben es noch in der eigenen Hand, wenn wir so auftreten dann fahren wir die nötigen Punkte ein die wir brauchen.“ „Allerdings dürfe man sich nicht mehr allzu viele Situationen erlauben, wie die, die zum Gegentor führte.“
Terzic richtet den Blick nach vorn. Weiter geht es am Mittwoch in Madrid in der Champions League.
Text: Oliver Römer, Bilder: Kirchner Media – David Inderlied