Wie der BVB und Marco Reus am Freitag in einer Videobotschaft bekanntgaben, haben sich Spieler und Verein darauf verständigt, den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Das tut im ersten Moment in der Fan-Seele weh, aber ist im zweiten Augenblick auch nachvollziehbar und logisch.
Ein Kommentar von Falk-Stéphane Dezort
Dass mit Marco Reus eine absolute BVB-Legende im Sommer den Club verlässt, ist ein Schock für jeden Schwarz-Gelben. Zwölf Jahre lang hat MS11 alles für die Borussia auf den Platz gelassen – viele Jahre auch als Kapitän. Doch dieser Schritt war erwartbar und ist auch logisch. Reus bekam zuletzt immer weniger Einsatzzeiten, auch weil sich das BVB-Spiel verändert hat. Ob Reus, der inzwischen mit 34 Jahren auch im fortgeschrittenen Fußballer-Alter angekommen ist, in der kommenden Saison eine Verstärkung für Schwarz-Gelb gewesen wäre, ist fraglich. Daher ist es nur verständlich, dass Reus im Spätherbst seiner Karriere noch eine Herausforderung sucht – vielleicht ja auch doch noch den Schritt ins Ausland wagt.
Beim BVB wird Reus eine große Lücke hinterlassen – nach der abermals verpassten Meisterschaft im Mai 2023 (aber die dramaturgisch schlimmste Art und Weise), bleibt er in Dortmund der „Unvollendete“. Es sei denn, er und seine Teamkollegen recken am 1. Juni den Henkelpott in den Londoner Nachthimmel. Daher ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe auch nicht verwunderlich. Mindestens unbewusst wird dies für das Rückspiel am Dienstag im Pariser Prinzenpark nocheinmal mehr die Motivation pushen ins Finale einzuziehen – auch um Reus den bestmöglichen Abschied bei seinem Herzenverein zu bereiten. Und dass das Westfalenstadion am Samstag gegen Augsburg und am letzten Spieltag gegen Darmstadt Reus gesanglich auf Händen tragen wird, ist auch klar.