In den letzten Tagen hat er sich angebahnt, jetzt ist er durch: Nach nur elf Monaten verlässt Niclas Füllkrug den BVB auch schon wieder. Der 31-Jährige folgt dem Ruf aus der Premier League und unterschreibt bei West Ham United einen Vertrag bis 2028.

Ein Kommentar von Falk-Stéphane Dezort

43 Spiele, 15 Tore, zehn Vorlagen: Das ist die Bilanz von Niclas Füllkurg in seinen elf Monaten beim BVB. Dass er das Kapitel in Dortmund nach nicht mal einem Jahr wieder schließt, ist nur aus finanzieller Sicht logisch. Sportlich eher nicht. Sicherlich hätte er nach seiner Saison, vor allem seinen Auftritten in der Champions League, auch einen anderen Verein finden können, mit dem er dann auch in der Königsklasse wieder ran darf. Beim Wechsel nach West Ham dürfte vor allem das Jahresgehalt und der ach so tolle Ruf der Liga aber auch die Tatsache, dass der BVB mit Guirassy ernsthafte Konkurrenz im Sturmzentrum eingekauft hat, ausschlaggebend für die Entscheidung gegen die Borussia gewesen sein. Ob sich der 31-Jährige, der in Dortmund schnell zum Publikumsliebling geworden ist, auch auf der Insel dauerhaft durchsetzt, bleibt abzuwarten.

Niclas Füllkrug wechselt mit sofortiger Wirkung zu West Ham United. Foto: Kirchner-Media/TH

Dem BVB hingegen kann man bei diesem Transfer eigentlich nur gratulieren. Einen über 30-Jährigen nach nur einem Jahr mit einem deutlichen Plus zu verkaufen – 27 Millionen Euro überweisen die Londoner ins Ruhgebiet, die dank Boni noch auf mehr als 30 Millionen Euro anwachsen können – dürfte jeden BWLer verzücken. Wenn es Kehl, Ricken und Co. jetzt noch gelingt, mit Maximilian Beier von der TSG 1899 Hoffenheim (letzte Saison 16 Tore in 42 Spielen) einen adäquaten Ersatz mit Zukunft zu verpflichten, dann man nicht nur Gewinn erzielt, sondern zugleich auch verjüngt. Und der Ehrgeiz bei einem 21-Jährigen, sich um einen Stammplatz zu duellieren, dürfte ungleich höher sein, als bei Füllkrug.

Danke, Fülle

Aber am Ende heißt es auch „Danke“ zu sagen: Danke Fülle für deinen Einsatz im Dress des BVB. Dank deiner Treffer – unter anderem gegen Atletico oder Paris – wäre Dortmund nicht ins Finale nach London gekommen. Viel Erfolg bei deiner neuen Station.