Zum ersten Mal reist der BVB in einem Bundesliga-Spiel in den hohen Norden an die Kieler Förde. Im Holstein-Stadion gibt es die nächste Bewährungsprobe für das Team von Nuri Sahin, das nach der 2:3-Niederlage zum Jahresauftakt und der ohnehin bisher bescheidenen Auswärtsausbeute in dieser Spielzeit mächtig etwas gut zu machen hat.
Von Falk-Stéphane Dezort
Es gibt kein vertun: Beim Tabellenvorletzten aus Kiel, der mit 41 Gegentreffern die schlechteste Abwehr der Bundesliga stellt, zählt für die Westfalen ab 18.30 Uhr nur der Sieg. Egal, mit welchem Personal der BVB letztendlich auf dem Rasen stehen wird. Positive Signale kamen gegen Mittag zumindest von Nico Schlotterbeck – der offenbar doch im Kader stehen wird. Ansonsten haben die Borussen nach wie vor mit Verletzungs- und Krankheitssorgen zu kämpfen.
Wer denkt, dass das Spiel in Kiel ein Selbstläufer wird, hat weit gefehlt. Sechs der acht bisherigen Saisonpunkte haben die Störche Zuhause eingefahren. Imposant war der souveräne 5:1-Erfolg gegen Augsburg im letzten Heimspiel des Vorjahres. In der grauen Suppe der Ostsee wird der BVB seine viel zitierte Mentalität unter Beweis stellen müssen und zeigen, dass es auch an einem kalten Dienstagabend mit drei Punkten klappen kann.
Kontakt nicht verlieren
Und diese haben die Borussen bitter nötig, um den Kontakt an die internationalen Plätze – vor allem an die, die zur Teilnahme an der Champions-League berechtigen – nicht vollends zu verlieren. Zumal am Freitag mit dem zweiten Gastspiel in vier Tagen – dann im Waldstadion bei den Adlern von Eintracht Frankfurt – der nächste harte Brocken wartet. Von der CL-Reise nach Bologna nächste Woche Dienstag ganz zu schweigen.
Immerhin spricht die Statistik gegen Kiel für die Dortmunder. Bisher traf man zwei Mal im DFB-Pokal auf den Bundesliga-Aufsteiger. 2012 gab es auf der Pokalreise einen ungefährdeten 0:4-Sieg an der Förde. Die Saison endete mit dem ersten Double der Vereinsgeschichte. Lang, lang ist es her. 2021 endete Kiels Ausnahmeturnier – in diesem Pokaljahr schalteten sie auch die Bayern aus – im Westfalenstadion jäh mit 5:0. Der Halbzeit-, war zugleich der Endstand. Und auch in dieser Saison wurde der BVB Pokalsieger. Vielleicht sollte die Borussia lieber im DFB-Pokal anstatt in der Bundesliga gegen Holstein Kiel antreten – dann gibt es wenigstens wieder Titel.