Der BVB kommt am 6. Spieltag der Champions League Ligaphase gegen Bodo Glimt nicht über ein 2:2 hinaus. Dortmund fällt damit aus den Top 8 und benötigt gegen Tottenham und Inter Mailand bestenfalls zwei Siege.

Aus dem Westfalenstadion berichten
Steven Neuperger und Falk Stéphane Dezort

Hängende Köpfe auf den Rasen, Pfiffe auf den Rängen: Gegen die Norweger von Bodo Glimt verpasst es der BVB, sich zwei Spieltage vor dem Ende der Ligaphase in eine gute Ausgangsposition mit Blick auf die Viertelfinal Qualifikation zu bringen. 

Zwei Mal ging die Borussia in Führung, zwei Mal schlug Bodo zurück. Dabei sah zunächst alles pro BVB aus. Die Elf von Kovac, der mit Fabio Silva für Guirassy von Beginn an spielte, kam besser in die Partie und versuchte direkt Dominanz auszustrahlen – erste Abschlüsse folgten.

Julian Brandt brachte den BVB früh in Führung. Erster Gratulant: Fabio Silva. Foto: Kirchner Media

Brandt bringt den BVB früh in Führung

Marco Reus, der beim übertragenen Sender DAZN sich ein frühes Tor wünschte, wurde erhört. Nach 18 Minuten vollendete Julian Brandt eine Vorlage von Silva. Wer nun dachte, dass das restliche Spiel ein Selbstläufer wird, war weit gefehlt. „Wir haben dann unglaublich fahrig gespielt und hatten gar keine guten ersten Kontakte mehr“, sagte nach Abpfiff ein sichtlich angefressener Nico Schlotterbeck. Und das wurde noch vor der Pause bestraft: Nach einer Ecke gelang den Gästen der Ausgleich durch Aleesami (42.) 

Nach dem Seitenwechsel hat sich der BVB schnell zurück ins Spiel gekämpft und schnürte Bodo an dessen Strafraum ein. Eine scharfe Hereingabe von Couto fand mit Beier einen richtigen Abnehmer. Sein Kopfball konnte noch pariert werden, beim Nachschuss von Brandt war der norwegische Keeper aber ohne Chance (52.).

In der Folge bestimmte die Borussia das Spiel und hatte unter anderem mit Silva und Beier Chancen auf weitere Tore. „Wir müssen das Spiel killen“, sagte Schlotterbeck. Stattdessen habe man aber versucht den Torwart mit dem Ball zu überlupfen oder lieber noch Gegner zu umdribbeln. „Wir hatten viel Platz und Möglichkeiten“, sagte Doppeltorschütze Brandt. „Jedoch haben wir die Tür offen gelassen.“

Unter Tränen verließ Anselmino den Platz – kurz darauf erzielte Bodo das 2:2. Foto: Kirchner Media

Norweger schlagen zurück

Nach einem Angriff der Gäste blieb BVB Verteidiger Anselmino verletzt liegen und verließ dann unter Tränen das Feld. Die kurze Überzahl und Unordnung in der Defensive nutzten die Norweger in Person des Ex Frankfurters Hauge zum Ausgleich  (75.) – und das in direkter Folge eines Einwurfs. „Da sind wir nicht konsequent genug“, monierte Kovac. 

Der Großteil der 81365 Zuschauer im Westfalenstadion erwartete nun eine Reaktion – der Sieg sollte her. Jedoch blieb sie aus: „Nach dem Ausgleich hatten wir keine Chance mehr und haben unfassbar unsauber gespielt“, kritisierte Schlotterbeck. „In der Nachspielzeit hatte Bodo sogar mehr Ballbesitz. Das kann nicht unser Anspruch sein.“

Doppeltorschütze Julian Brandt war dem Spiel enttäuscht. Foto: Kirchner Media

„Es braucht zwei Siege“

In den beiden verbleibenden Spielen in Tottenham und zu Hause gegen Inter Mailand steht der BVB nun unter Druck. „Es wird nun sehr viel schwieriger“, sagte Kovac und ergänzte: „Wir haben jetzt eine riesige Chance liegen gelassen. Wir dürfen nicht zwei Gegentreffer gegen Bodo Glimt bekommen.“  Man spiele in der Champions League nur gegen Top Mannschaften und werde in beiden Spielen die Chance haben, zu gewinnen, sagte Brandt. „Wir hätten uns heute in eine bessere Ausgangssituation bringen können.“ Und Schlotterbeck brachte es so auf den Punkt: „Es braucht zwei Siege, sonst sind wir wieder nicht in den Top8. Dann haben wir wieder zwei Spiele mehr mit den Playoffs und beschweren uns, dass wir so viele Spiele haben.“

Nun heißt es aber erstmal Mund abputzen. Schon am Sonntag geht es in der Bundesliga weiter beim Auswärtsspiel in Freiburg, ehe am letzten Spieltag in diesem Kalenderjahr noch das Borussen-Duell ansteht.