Bei der Klub WM in den USA ist der BVB am Abend gegen die Mamelodi Sundowns aus Südafrika gefragt. Alles andere als ein Sieg wäre eine Überraschung.
Von Falk-Stéphane Dezort
Nach der Nullnummer zum Auftakt gegen Fluminense am Dienstag, wartet am Abend ab 18 Uhr in Cincinnati der nächste Gegner auf den BVB. Dann geht’s gegen die Mamelodi Sundowns. Der südafrikanische Rekordmeister dominiert die heimische Liga Jahr für Jahr nach Belieben und stand zuletzt im Finale der afrikanischen Champions League, 2016 haben sie diese sogar gewonnen. Der BVB ist zwar der klare Favorit, aber das Team aus Pretoria wird es versuchen, den Westfalen das Leben schwer zu machen. Zumal sie nach ihrem Erfolg gegen Ulsan HD vor gerade einmal etwas mehr als 3000 Zuschauern im ersten Spiel mit einem Coup gegen Dortmund die K.o Phase klar machen können.

Aber wer sind die Mamelodi Sundowns? 1970 wurde der Verein als „Sundowns“ in Pretoria gegründet. Seit 2006 trägt der Verein seinen heutigen Namen, nachdem der Industrielle Patrice Motsepe erst 51 und dann alle Anteile an dem Klub übernahm. 2006 und 2007 feierte das Team seine ersten Meistertitel unter dem neuen Namen, 2007 verpassten sie sogar knapp das Double, da sie das Pokalendspiel gegen Ajax Cape Town verloren.
Gehasst und geliebt
Nach einer mehrjährigen Durststrecke avancierten die Sundowns immer mehr zu einem übermächtigen Gegner. Die Folge waren vier Meistertitel zwischen 2014 und 2019. Seit 2018 gab es in Südafrika keinen anderen Meister mehr. In der aktuellen Saison haben sie sich mit zwölf Punkten Vorsprung auf die Orlando Pirates und nur drei Niederlagen sowie einem Unentschieden in der Saison den nächsten Titel gesichert.

In Südafrika ist die Meinung zu den Sundowns zwei geteilt. Während die eine Hälfte hinter der Mannschaft steht, gerade wenn sie international die Farben des Landes vertreten, werden sie von der anderen Hälfte gehasst, da sie bereits seit Jahren aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten deutlich besser aufgestellt sind als andere Teams aus der Premier Soccer League – so klangvolle nahmen wie die schon genannten Orlando Pirates oder Kaizer Chiefs schaffen es nur selten, oben mitzuspielen. Ernsthafte Titelchancen hat aber keiner. Und der Hauptstadtklub Cape Town City FC spielt in der Relegation aktuell sogar gegen den Abstieg. Aber vor allem wird den Sundowns oft vorgeworfen, verhältnismäßig mit viel Geld um sich zu werden und so alle Talente des Landes immer schnell zu sich zu transferieren. So etwas kennt man ja auch aus europäischen Ligen nur zu gut.
Ein Sieg ist Pflicht
Für die Borussia ist die Marschrichtung heute klar – der Sieg muss es sein, man ist der absolut klare Favorit. Denn auch wenn der Gegner ein Rekordmeister ist, die südafrikanische Liga hat – bei allem Respekt – maximal gehobenes Drittliga- oder unteres Zweitliga-Niveau. Der Autor durfte sich vergangenes Jahr bei drei Spielen in Kapstadt, Port Elisabeth und Stellenbosch (gegen die U23 von Mamelodi) selbst von der „Qualität“ überzeugen.
