Der BVB gewinnt am Ende verdient und ungefährdet sein erstes Heimspiel in der neuen Saison gegen Union Berlin mit 3:0 (1:0) und steht auf Platz 3 in der Tabelle.
aus dem Westfalenstadion berichtet Oliver Römer
Heute zählt es zum ersten Mal wieder im eigenen Haus. Das Westfalenstadion, wie immer ausverkauft, erwartet seinen BVB zum ersten Heimtanz in der Bundesligasaison 25/26. Standortbestimmungen sind zum Beginn der Saison immer sehr schwierig, bei unserer Borussia seit jeher sowieso. Die ersten beiden Pflichtspiele eher durchwachsen, erwarten die Fans heute eine überzeugendere Leistung gegen den FC Union Berlin.
Bei der Kaderzusammenstellung ist das Team um Sebastian Kehl mittlerweile fast über die Ziellinie. Heute und Morgen ist das Transferfenster noch geöffnet, aber an die 100 Millionen sind dann doch wieder geflossen nachdem sich schon wieder Unmut breit machte. Erstaunlicherweise, mehr Geld als vorher gedacht. An den kommenden Spieltagen wird sich zeigen wie schnell sich die Neuen integrieren lassen und weiterhelfen können. Die Not, nicht nur in der Innenverteidigung ist groß.
Anselmino gleich in der Innenverteidigung
Von den Neulingen stehen neben dem fast schon alteingesessenen Jobe Bellingham, Aaron Anselmino in der Startelf. Carney Chukwuemeka nimmt erstmal auf der Bank Platz.
Fabio Silva fällt gleich aus, Gedenkminute und Choreo
Fabio Silva wird allerdings erstmal verletzt ausfallen, da man ihn schon mit bekannten Problemen eingekauft hat. Die Länderspielpause ist als Aufbaumöglichkeit gedacht. Ob das reicht wird sich zeigen.
Neben Guirassy wird in der Offensive auch der kurzfristig schwer umworbene Beier und Brandt auflaufen.


Eine schöne Choreo hat sich die Südtribüne mal wieder ausgedacht zum Thema „Grau is‘ im Leben alle Theorie, entscheidend is‘ auf’m Platz“. Zuvor gibt es aber eine Gedenkminute für den nach dem Auswärtsspiel bei St. Pauli verstorbenen Fan Michael Steinmetzer „Steini“.
Berlin drückt gewaltig
Zu Beginn kann sich der BVB kaum aus der Umklammerung der Unioner befreien. Selten kommt es zur Entlastung über die Mittellinie. Nachdem der Anfangsdruck der Berliner durchbrochen scheint, hat Guirassy die erste Chance die er aber über das Tor setzt.

Nach einer Verletzungspause ist es wieder Guirassy der allein auf Rönnow zugeht aber fahrlässig vergibt, obwohl Brandt auch noch bereit steht. Guirassy, immer wieder Guirassy im Mittelpunkt. Immer wieder ergeben sich Möglichkeiten aus Berliner Fehlern. Aber die Durchschlagskraft fehlt. Die Schwarzgelben kombinieren aber zu langsam und bleiben so auf letzter Linie hängen.
Da muss mehr kommen, dann platzt der Knoten
Da muss mehr kommen, zumal Union nicht viel anbietet. Eine Ecke bringt Bensebaini zwar mit dem Kopf im Tor unter aber aus Abseitsposition. Auch die vierte Chance kann Guirassy nicht unterbringen. Und so gehen die Minuten wieder ins Land ohne dass etwas Zählbares herauskommt. Dann ist der Knoten aber geplatzt und Guirassy nickt in der 45 Minute den Ball ins Tor von Rönnow.

Was lange währt wird endlich gut. Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit um noch einen nachzulegen. Dann ist aber Schuss. Anselmino hat sich bis auf einen Wackler gut in die Innenverteidigung eingefügt. Als man kurz vor Schluss das Tempo hochgehalten hat fiel dann auch gleich das Tor.
Kobel rettet, Guirassy netzt
Kobel muss zum Beginn der zweiten Hälfte zweimal beherzt zugreifen um den Kasten sauber zu halten. Anselmino wird nach einer feinen Grätsche das erste mal gefeiert. Nach der ersten vergebenen Chance netzt Guirassy dann nach einem Pass von Anselmino und Doppelpass mit Beier zum zweiten Mal an diesem Tag ein. 2:0 für den BVB (58.). Jetzt geht es Schlag auf Schlag. Berlin kann sich kaum hinten befreien.

Nmecha kommt für Bellingham (70.). Wenn Berlin mal durchkommt ist einer zur Stelle. Anselmino scheint das Grätschen zu gefallen und rettet mehrere Male vor der Süd. Anselmino und Beier gehen dann auch unter tosendem Applaus runter, dafür kommen Chukwuemeka und Ryerson.
Nmecha macht alles klar
Nach einer Ecke macht dann Nmecha mit einem Gewaltschuss aus 20 Metern den Deckel drauf und es steht 3:0 (81.). Groß und Adeyemi kommen für Sabitzer und Guirassy (85.).

Jetzt klingt das Spiel so langsam aus. Vier Minuten werden nachgespielt. Dann ist Feierabend. Der BVB rückt damit auf Platz 3 in der Tabelle vor. Am Ende ein ungefährdeter und hochverdienter Sieg gegen eine Mannschaft aus Berlin die ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht wurde.
Kovac:
In den ersten 20 Minuten hatten wir Probleme, Berlin spielt viele lange Bälle, die Berliner Chance hätte auch nach rein gehen können. In der 2. Hälfte hatten wir das Spiel erheblich besser unter Kontrolle, haben schöne Tore geschossen, jetzt können wir beruhigt in die Länderspielpause.
Zum Pokallos Eintracht Frankfurt: Es gibt mit Sicherheit einfachere Lose als Frankfurt, aber Frankfurt ist bestimmt auch nicht erfreut das wir kommen.

zur Leistung von Anselmino: sensationell gut, solange die Kräfte gereicht haben, abgeklärt, souverän, zweikampfstark, eine klasse Leistung.
zu Silva: keine schwerwiegende Verletzung, ist im gestarteten Heilungsprozess, in der Länderspielpause wird er gesund gepflegt, wir werden ihn körperlich da hin bringen wo wir ihn haben wollen, er hätte heute eh nicht gespielt.
Weiter geht es nach der Länderspielpause mit der Partie in Heidenheim am 13. September.
Text: Oliver Römer, Bilder: David Inderlied, Kirchner Media