Der BVB gewinnt am Ende hochverdient gegen den VfL Wolfsburg mit 1:0 (1:0), macht es aber in der Nachspielzeit nochmal spannend. Das Comeback von Schlotterbeck nach sechs Monaten gelingt überzeugend und schließt an seine Leistung vor seiner Verletzung an.

aus dem Westfalenstadion berichtet Oliver Römer

Die letzten aufgeregten Stimmen um die letzte Partie in der Champions League in Turin sind so langsam verklungen. Heute geht’s mal wieder gegen so eine graue Maus, so einen Werksverein, VfL Wolfsburg. Den letzten Arbeitgeber unseres Trainers.

Gute Bilanz gegen die Wölfe

Eigentlich haben wir gegen die sogenannten Wölfe zu Hause immer gut ausgesehen. Eine Chance an die guten bis sehr guten 93 Minuten in Turin anzuschließen und auch die Minuten danach wieder vergessen zu machen. „Das Wichtigste ist, dass man am Ende feiert und nicht dann doch traurig den Platz verlässt“, sagte Kovac in der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Kovac überrascht mit Schlotterbeck

Überraschung in der Abwehr mit dem widergenesenen Schlotterbeck, nicht nur im Kader sondern sofort in der Startelf, neben den üblichen Verdächtigen Anton und Bensebaini. Vorne dann mit Guirassy, Beier und Adeyemi, außen Svensson und Ryerson. In der Mitte Sabitzer und Nmecha. Kovac möchte mit der Aufstellung keine Fragen offen lassen und wie angekündigt die Richtung sofort vorgeben.

Nico Schlotterbeck wieder am Ball. Foto: Kirchner-Media/Thomas Haesler
Adeyemi mit dem Treffer zum 1:0

Erster Torschuss von Adeyemi nach Flanke von Sabitzer geht knapp links am Tor vorbei. Der BVB macht weiter Druck. Genauso wie sich der BVB im 16er festgesetzt hatte, machen es jetzt die Wölfe im Dortmunder Strafraum. Ordentlich Druck auf das Tor von Kobel. Als sich die Wolfsburger gerade gut in der Hälfte des BVB festgesetzt haben, gibt es mit einem Konter Entlastung. Adeyemi sticht von der Seite vor den Strafraum der Autobauer und platziert das Spielgerät mit einem Strahl mit 125 km/h ins rechte Eck des Kastens von Grabara. 1:0 für den BVB.

Felix Nmecha , Karim Adeyemi, Maximilian Beier, Marcel Sabitzer und Daniel Svensson bejubeln das Tor zum 1:0.
Foto: Kirchner-Media/Thomas Haesler

Sehr schöne Kombinationen im Angriff der Borussia die sehr flüssig aussehen. Ryerson und Svensson unterstützen gut über die Außen. Dann auch die nächste Chance Ryerson auf Beier, der aber per Kopf knapp links am Tor vorbei setzt. Wieder Beier der sich einen Ball an der Mittellinie stark erkämpft und nach einem Sprint auf das Tor der Wolfsburger letztendlich aber an Grabara scheitert.

Führung ein Tor zu niedrig

Nach vier Minuten Nachspielzeit ist dann Halbzeit. Bis auf einige wenige Torannäherungen hat der BVB hinten nichts anbrennen lassen und auf dem Weg nach vorne überzeugen Adeyemi und Beier. Guirassy ist heute etwas unglücklich unterwegs aber das kann sich bei ihm ja schnell ändern. Schlotterbeck wie nicht weg gewesen bringt viele gute Bälle auch in die Offensive. Eine verdiente Führung für den BVB die mindestens ein Tor höher sein müsste.

Der BVB hat Glück mit Latte und Linie

Weiter geht’s mit der zweiten Halbzeit und der BVB macht weiter Druck auf das Tor der Wölfe. Dann ein Freistoß für die Wölfe der, nachdem er an Latte und Torlinie abgeprallt ins Toraus zur Ecke geht. Glück gehabt obwohl wahrscheinlich eine Abseitsstellung vorlag. Die Wolfsburger nehmen jetzt den Kampf mehr und mehr an. Schlotterbeck bringt aber immer wieder Stabilität in die Defensive.

Ein zweites Tor will nicht fallen

Chukwuemeka kommt für Beier. Jetzt müsste ein nächstes Tor her. Es kommt einfach kein Ball durch zu Guirassy. Viel wird um den Strafraum gespielt aber immer wieder ist ein Wolfsburger dazwischen. Nmecha scheitert nach einer Ecke per Kopf an Grabara. Brandt und Bellingham kommen für Nmecha und Adeyemi. Szenenapplaus nach einer Grätsche von Bensebaini der auch ein starkes Spiel macht. Trotzdem ist hier noch nichts entschieden obwohl die Defensive gut steht. Die Wölfe lauern auf den einen Konter. Nach einer schönen Mitnahme wird Brandt der Ball im Strafraum im letzten Moment vom Fuß genommen.

Zweikampf zwischen Julian Brandt und Konstantinos Koulierakis und die Chance zum 2:0
Foto: Kirchner-Media/Thomas Haesler
Zwei Ecken in der Nachspielzeit, Krabara im BVB Strafraum

Vier Minuten Nachspielzeit wird es geben. Özcan kommt dann noch für Sabitzer. Wild geht das Spiel jetzt hin und her. Krabara verlässt sein Tor und ist bei einem Freistoß mit im Dortmunder Strafraum. Zwei Ecken gibt der Schiri noch für Wolfsburg. Beide können aber mit Mühe verteidigt werden. Dann ist endlich Feierabend. Das war noch einmal eng. Der BVB kann Drama.

Die Schwarzgelben machen es zum Ende hin nochmal unnötig spannend, da man selbst kein weiteres Tor erzielt. Durch diesen Sieg beim Schlotterbeck Comeback klettert der BVB wieder auf Platz zwei, zwei Punkte hinter den Bayern.

Kovac:

Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaftsleistung direkt nach einem solchen CL Spiel.

Wir haben nichts zugelassen, den Sieg erarbeitet und erspielt.

Man hat gesehen wie wichtig Schlotti für die Abwehr ist, aber auch für die Offensive und das Spiel in die Tiefe, wir sind sehr froh, dass er wieder zurück ist, er hat lange arbeiten müssen, auch mental, beeindruckend wie er 90 Minuten durchgehalten hat, er ist voll fit. Dank an die Reha Abteilung.

Weiter geht es in der Bundesliga am Samstag mit der Partie in Mainz um 15:30 Uhr.

Text: Oliver Römer, Bilder: Kirchner Media