Der BVB beschenkt sich zum Abschluss des Jahres mit einem 2:0(1:0) im Heimspiel gegen Gladbach. Alles Gute zum Geburtstag. Der BVB gewinnt dieses rasante Spiel am Ende verdient. Nach 30 Minuten in der ersten Hälfte ließ man die Zügel lockerer und musste nach dem 1:0 in der ersten Hälfte bis zum Ende zittern.

aus dem Westfalenstadion berichtet Oliver Römer

Hochrisikospiel im Westfalenstadion. Viel los rund um das heutige Abendspiel unserer Borussia gegen die falsche Borussia.

Seit 116 Jahren Fußball am Borsigplatz

Zuerst der alljährliche Gottesdienst zum Geburtstag unseres Lieblingsvereins. Jedes Jahr zum 19.12. jährt sich die Gründung im damaligen Wildschütz auf der Oesterholzstraße nahe des Borsigplatzes seit 1909. Hätten die Gründerväter vor 116 Jahren um Franz Jacobi gedacht was einmal aus ihrem Verein werden würde? Welche Strahlkraft einmal von ihm weltweit ausgeht. Wie viele Menschen er seit 116 Jahren faszinieren würde. Manchmal auch frustriert. Ja. Aber hier ist Leben drin. Eine große und aktive Fanszene. Viele Unternehmen die mit ihm werben. Die etwas von seiner Strahlkraft nutzen wollen. Fluch und Segen zugleich.

Gottesdienst zum 116. Geburtstag des BVB
Der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz bei seiner Predigt

Für uns Fans ist es einfach. Flutlicht an, wir sind am Start und geben Gas. Mit der Erwartung, dass die Mannschaft da unten auf dem rechteckigen Grün auch alles gibt für den Sieg.

Hochrisikospiel und Störerszenen

Heute ein sogenanntes Hochrisikospiel. Die sogenannten Störerszenen die es ja bei jedem Verein gibt, haben sich angeblich verabredet und nutzen den für sie spielfreien Tag um auf dieser Bühne Aufmerksamkeit zu erlangen und sich mit anderen zu messen. Darunter auf Gladbacher Seite Teile der Schalker Szene, Union Berlin, KRC Genk aus Belgien und ASU Politehnica Timisoara aus Rumänien. Auf der Gegenseite solidarisieren sich mit der BVB Szene, gewaltbereite Anhänger des 1.FC Köln, Rot-Weiß Essen und Bröndby Kopenhagen. Von Pyrotechnik natürlich gar nicht zu reden. Nach der Innenministerkonferenz oft das gleiche Bild auf den Tribünen. Grelles Licht mit beißendem Rauch gemischt. Mal schauen was es heute so gibt.

Einige Rückkehrer, einige Ausfälle

Kovac hat heute wieder Brandt, Özcan und Sabitzer zur Verfügung. Ausfallen werden Bellingham (rote Karte), Anselmino, Bensebaini und Anton. Die letzten Spiele gegen Gladbach hatte unser BVB meist die Oberhand. Auf dem Papier müsste heute auch wieder mehr drin sein. Und als Abschluß des Jahres wäre ein Sieg passend zum 116. Geburtstag. „Wir wollen das Stadion nochmal anzünden“, sagte Kovac auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Ich bin gespannt was brennen wird.

Brandt volley mit dem 1:0

Mit Guirassy vorne, Adeyemi, Nmecha, Brandt, Groß, Svensson, Ryerson im Mittelfeld sowie Schlotterbeck, Can und Süle in der Abwehr vor Kobel startet der BVB ins 113. Borussenduell. Und tatsächlich beginnt das Spiel mit einer Pyroeinlage der Gladbacher Fans mit viel Rauch. Auf Seiten der schwarzgelben Borussen spielt die Musik dann aber auf dem Platz. Nach ein wenig hin und her Geplänkel spielt Süle eine blitzsaubere Flanke von rechts auf Brandt der mit einem Volleyschuss von links den Ball ins Tor von Nicolas hämmert. 10 Minuten hat es gebraucht. Jetzt bitte nachlegen.

Tor zum 1:0 durch Julian Brandt

Der BVB bearbeitet die Gladbacher. Bei einer kleinen Unsicherheit von Süle ist es Can der ausbügelt. Viele Ecken, schöne Vorstöße mit schnellem Direktspiel über rechts. Der BVB präsentiert sich sehr agil. Die Mannschaft vom Niederrhein hat momentan wenig anzubieten. Auch über die linke Seite kommen die Bälle gut und Adeyemi hat die nächste Chance, scheitert aber aus kurzer Distanz an Nicolas. Groß spielt wieder einen schönen Ball auf Guirassy der aber nicht zum Abschluss kommt.

Gladbach wird gefährlicher, Dortmund lässt nach

Dortmund erspielt sich weiterhin Möglichkeiten, spielt es aber oft nicht zu Ende. Auf der anderen Seite muss Süle einmal in höchster Not fast am Pfosten retten. Gladbach wird plötzlich gefährlicher bei den Vorstößen. Eigentlich so wie erwartet. Die Mannschaft von Trainer Kovac macht sich das Leben selbst schwer und lässt sich immer tiefer in die eigene Hälfte drücken. Ein letzter Konter vor der Pause der schwarzgelben über Adeyemi geht nach der Flanke von Svensson zum Gegner.

Karim Adeyemi und Schiedsrichter

Die zweite Hälfte fängt wild an. Ein Treffer von Guirassy wird wegen angeblichem Abseits zurückgepfiffen. Beier kommt für Adeyemi der heute wieder nur durch Disziplinlosigkeit auffällt und das auch wieder bei seiner Auswechslung zeigt. Schlotterbeck hatte in einer Rangelei auch noch gelb gesehen. Der BVB macht wieder enormen Druck kommt mehrere Male vors Tor der Gladbacher. Eine Svensson Flanke von links senkt sich fast ins Tor der Gladbacher. Leider erinnert das Spiel sehr an das gegen Bodö Glimt in der Champions League. Viele Möglichkeiten die aber nicht genutzt werden. Sabitzer und Chukwuemeka kommen für Brandt und Groß. Frische Kräfte und weiter geht’s Richtung Gladbacher Tor.

Beier lässt Chance liegen

Ein klarer Elfmeter an Beier wird nicht gepfiffen. Der zweite Treffer wäre jetzt verdient. Aber er will nicht fallen. Am Kampf liegt es nicht. Zwölf Minuten noch regulär zu spielen. Die Jungs versuchen den Ball schnell zu machen. Und jetzt ist es fast passiert. Gladbach kommt aus 10 Metern zum Abschluss der aber knapp übers Tor geht. Silva und Couto kommen für Guirassy und Ryerson. Angriff um Angriff rollen auf das Tor der Elf vom Niederrhein. Dann ist Beier bei einem Konter auf und davon, sprintet über den halben Platz, scheitert aber letztendlich im Abschluss an Nicolas.

Beier zum 2:0 in der Nachspielzeit

Es werden sechs Minuten nachgespielt. Das Stadion ist heute so laut wie lange nicht mehr. Es gibt nochmal Freistoß zentral vorm Sechzehner der Gladbacher der aber vertendelt wird. Der letzte Angriff sitzt dann endlich. Beier macht das 2:0 nachdem Süle den Ball gewonnen hatte, geht der Ball über Couto und Silva mit viel Übersicht auf Beier der seine gute Leistung mit einem Tor krönt.

Tor zum 2:0 durch Maximilian Beier

Ein absoluter Sieg des Willens. Dortmund belohnt sich für den Kampf und beschenkt sich zum 116. Geburtstag mit drei Punkten und steigt vorerst auf den zweiten Tabellenrang. Alles Gute zum Geburtstag.

Kovac:

„Die ersten 30 Minuten waren richtig gut, danach die 15 Minuten haben mir gar nicht gefallen. Die zweite Halbzeit war ein intensives Spiel von beiden Seiten, am Ende waren wir der verdiente Sieger, wir freuen uns mit einem Sieg in die Pause zu gehen.“

Zum Grund der Auswechslung von Adeyemi: „Er war nicht gut, er hat 60 Minuten gehabt und Maxi hat es dann besser gemacht.“

Zur Leistung von Süle: „Wir wissen alle was Niki kann, heute hat er es wieder bewiesen.“

Weiter geht es erst im neuen Jahr mit dem Spiel bei Eintracht Frankfurt am 09.01.2026.

Text: Oliver Römer, Bilder: Kirchner Media