Um 21 Uhr heißt es Do or die! Das Rückspiel im Halbfinale der Champions-League in Paris steht an. Der BVB geht mit einem kleinen Vorsprung aus der Vorwoche in die Partie. Und auch nach 90 beziehungsweise 120 Minuten werden die Borussen feiern.
Von Falk-Stéphane Dezort
01: Gregor Kobel: Der Dortmunder Torwart ist nicht nur in der Champions League eine Bank. In zehn Spielen kassierte der BVB mit Kobel im Tor international nur acht Gegentreffer. In fünf Spielen behielt Kobel sogar die weiße Weste. Gelingt ihm heute das halbe Dutzend, steht die Borussia im Finale.
02: Lernprozess: Bereits zum vierten Mal stehen sich Paris und Dortmund in einem Königsklassen-Spiel in dieser Saison gegenüber. Und in jeder Partie schaffte der BVB eine Steigerung der Leistung. Zugegeben, die Leistung im Hinspiel war nahezu perfekt, aber eben nur nahezu: wenn Füllkrug und Co. vor dem Tor noch effektiver sind, geht es nach London.
03: Form: Während Paris am Wochenende in der Liga pausierte, hat sich der BVB mit einer B-Elf gegen Augsburg in Laune geschossen und dabei das Stamm-Personal schonen können. Wie sagte der BVB so schön: „Wir haben Emotionen getankt“
03+1: Die mannschaftliche Geschlossenheit: Gerade in der Königsklasse schafft es die Mannschaft, geschlossen aufzutreten. Jeder rennt einen Schritt mehr, um die Fehler der Mannschaftskollegen auszumerzen oder aber diese sogar zu besseren Leistungen zu animieren. Und wenn man Paris die Lust am Spielen nimmt, ist das schon die halbe Miete.
05: Romantik: Spätestens nach der Ankündigung, dass Marco Reus und der BVB im Sommer getrennte Wege gehen werden, mutet es noch kitschiger an, dass der „Unvollendete“ vielleicht doch noch seine Vollendung im Schwarz-Gelben-Dress findet. Zu wünschen wäre es ihm – und dafür werden die Jungs und die Fans im Prinzenpark am Abend alles geben. Alles für LonDOn!
06: Wohlfühloase Königsklasse: In der Champions League hat der BVB in dieser Saison seine besten Leistungen abgerufen. Warum nicht auch heute?
07: Volle Kapelle: Edin Terzic kann auf seine komplette Mannschaft zurückgreifen. Dass man in der Breite nicht so stark besetzt ist wie Paris, ist klar. Aber trotzdem: Wenn man pfeilschnelle Außenspieler wie Donyell Malen oder Jamie Bynoe-Gittens beziehungsweise Routiniers wie Marco Reus in der Schlussphase bringen kann, ist das nicht von Nachteil.
08: Einfach weil: Es wird eine magische Nacht in der französischen Hautpstadt.
09: Die Statistik des Redakteurs: Zum sechsten Mal sehe ich heute in dieser Saison ein Champions-League-Spiel des BVB live im Stadion – meine bisherige Bilanz: fünf Siege, vier davon zu Null. Zudem ist es das vierte Mal, dass ich die Paarung BVB-Paris oder andersherum sehe. Noch nie hat der BVB verloren (zwei Heimsiege und ein torloses Remis im Prinzenpark in der Europa-League-Saison 2010). Das Ergebnis würde ich heute sofort unterschreiben.